[Triggerwarnung: Krankenhaus, sexuelle Übergriffe, Operationen, Trauma]
In allen zukünftigen Blogs werde ich auch fortan in mit Triggerwarnung arbeiten (sofern es denn notwendig ist).
Es war eigentlich alles wie immer. Ich ging regelmäßig zu meinem HNO Arzt, da ich leider schon seit Kindheit an Probleme mit verstopften Ohren hatte. Woher das Phänomen kommt, dass es Ohren gibt die sich selbst nicht reinigen können konnte mir jedoch bisher kein Arzt erklären. Das wäre bei manchen Menschen halt so. Doch dank einiger Gerätschaften konnte ich meine Ohren immer wieder freimachen.
Was echt schön war. Denn noch vor einigen Jahren hatte ich für lange Zeit dieses Problem nicht. (Mir auch unerklärlich wie der Körper es plötzlich doch wieder hinbekommt, aber hey… ich hatte eine Zeitlang auch eine extreme Blütenstauballergie, die jetzt auch seit Jahren nicht mehr da ist. Worüber ich btw. sehr dankbar bin).
Als es dann wieder auftrat waren meine Ohren jedoch so richtig zu. Das könnte natürlich auch an meinem Job als Pferdebursche gelegen haben. Wo aufwirbelnder Staub und Dreck in der Tagesordnung stand. Und als ich dann das Gefühl hatte mein Kopf würde beinahe platzen, weil das Drücken in den Ohren immer heftiger wurde, konnte mein Hausarzt mich von diesen Qualen erlösen. Er hatte ein Gerät zum Ausspülen der Ohren und ihr könnt euch nicht vorstellen wie schön es ist wieder zu hören. Man ist nicht direkt taub, aber das Gehör ist stark eingeschränkt. Es war teilweise so schlimm, dass ich mein Gleichgewichtssinn verlor.
Na ja, aber zu dem Zeitpunkt war mir nicht bewusst, dass dieses Problem mit den geschlossenen Ohren noch schlimmer werden könnte.
Denn eines Tages ging ich zu meinem HNO und dieser erklärte mir, dass ich wohl ein Cholesteatom im Ohr hatte. Er verwies mich zum nächstbesten Krankenhaus und zu dem Zeitpunkt stürzte erst Mal meine Welt zusammen. Fairerweise… der Arzt konnte da nichts dafür. Ich hatte ihn schlichtweg falsch verstanden und ging davon aus, dass ich eine Art Tumor am Ohr hatte. Auch wenn das was ich am Ohr hatte tatsächlich auf längere Sicht tödlich wäre. Zumindest wenn man es nicht behandelt.
Um Mal eine Arztseite zu zitieren:
>> Eine Sonderform stellt das Gehörgangscholesteatom dar, welches die Folge eines ausgedehnten Cholesteatoms des Mittohres oder von vorangegangenen Operationen sein kann. Die Patienten berichten von wiederkehrenden Entzündungen mit Austritt von Flüssigkeit aus dem Gehörgang, Schmerzen oder eine Hörminderung. Das operative Vorgehen ist ähnlich wie bei einer Gehörgangsplastik. Das Gehörgangscholesteatom muss vollständig entfernt werden, da sonst die Gefahr der Ausbreitung und somit fortschreitender Zerstörung von gesundem Gewebe besteht. <<
Quelle: Cholesteatome ǀ UKD (uniklinik-duesseldorf.de)
Mein Arzt hatte mir im Nachhinein auch erklärt, dass es wirklich nur dann tödlich wäre wenn man es sehr lange ignoriert. Bei Kinder würde das wohl auch öfter auftreten als Erwachsene, aber da bin ich mir nicht genau sicher. Wer will kann sich aber gerne separat zum Thema informieren. Zu dem Zeitpunkt war ich einfach froh als ich meinen ersten Termin in der Klinik hatte. Da ich nur gesetzlich versichert bin und ich zu dem Zeitpunkt kein Notfallpatient war lief es darauf hinaus, dass ich teils mehrere Monate auf einen Termin warten musste.
Dort angekommen musste ich auch mit langen Wartezeiten rechnen. Teilweise wurden noch wartende Patienten nach Hause geschickt wenn das Limit erreicht war. Ich glaube ich muss Niemanden erklären, dass heutzutage ein hoher Ärztemangel herrscht. Was ich auch später nochmals feststellen konnte. Jedenfalls hatte ich es nach langen Prozedere geschafft schließlich geschafft mit dem Chefarzt persönlich über mein Anliegen zu reden. Und ich muss einfach Mal ein großes Lob auch an dieses Krankenhaus ausrichten, da ich trotz Überforderung mit der Situation immer gut aufgehoben war.
Zwar vermitteln die Google Bewertungen ein anderes Gefühl, aber da muss ich sagen, dass zum einen Negatives oftmals mehr hervorgehoben wird und der Ton natürlich die Musik macht. Obwohl ich fast ein Jahr lang auf meine OP warten musste und diese zudem auch nochmals verschoben wurde (durch einen Ärztestreik) hatte ich versucht so viel Geduld wie nur irgend möglich mitzubringen.
Und natürlich beschäftigte mich zu der Zeit sehr die Sorge wie so eine Operation wohl ablaufen würde. Von mehreren Quellen (Freunde, Familie) konnte ich mich zumindest etwas beruhigen lassen. Schließlich bin ich jung und hätte nichts zu befürchten. Gerade weil keine Vorerkrankungen vorliegen. Doch jeder der mich kennt weiß, dass ich Dinge gerne zerdenke und sie mir immer wieder abspielen lasse. Schließlich kam mir auch noch ein Bahnstreik dazwischen, weswegen ich fast 150€ ausgeben musste für eine Taxifahrt dort hin. (Mein Glück in a Nutshell).
Zuvor hatte ich jedoch noch einen Voruntersuchungstag. Dieser zog sich auch wie flüssiger Käse in die Länge. Ich glaube ich hatte alleine vor meiner Operation sicher mehrere Gehörtests. Dann wurde mir auch noch Blut abgenommen und meine Werte gecheckt. Außerdem befragte man mich natürlich auch nach Medikamenteneinnahme, Allergien, usw. Wobei ich da mit Stolz sagen konnte, dass ich weder rauchte, noch Alkohol trank oder Fleisch aß.
Das hatte dann doch irgendwie ein gutes Gefühl in mir ausgelöst, da ich auch jemand bin der regelmäßig seine Werte beim Arzt kontrolliert und als Veganer ohnehin irgendwo etwas strenger auf den körperlichen Zustand schaut (nicht nur aus Freiwilligkeit, sondern auch weil trotz aller wissenschaftlicher Quellen natürlich einen oft eine Mangelernährung vorgeworfen wird).
Als der Tag der Operation anbrach war ich natürlich mehr als nervös. Vor allem weil dank des ausfallenden Bahnverkehrs absoluter Stau herrschte. Ich war dem Krankenhaus dankbar, dass meine Verspätung nichts an der Operation änderte. Und auch dort war ich wieder zum Warten gezwungen. Ich weiß nicht wie viele Minuten und Stunden ich damit verbrachte einfach nur zu Warten und gegen weiße Wände zu schauen.
Es war ermüdend und frustrierend, aber ich dankte meinen Mann für seinen unglaublichen Support. Das ist zwar eher privat. Doch da im Nebenher familiär es bei ihm drunter und drüber ging war es absolut bewundernswert, dass er trotz des Drucks mich noch immer so weit unterstützte. Ich bin auch froh, dass sich dieser Teil mittlerweile wieder so weit eingependelt hat, da nicht nur mein Cholesteatom, sondern das ganze Drumherum für uns beide eine größere Herausforderung stelle.
Doch zurück zum eigentlichen Thema. Ich hatte
an dem Tag tatsächlich auch noch einige Untersuchungen vor mir. Unter anderem
auch einen Ultraschall meines Gehörgangs. Und außerdem konnte ich an dem Tag
richtig Sport betreiben, da ich es für klug hielt statt irgendwelche
Wertgegenstände nur eine 1,5 Liter Wasserflasche, einen Jutebeutel, mein Handy,
eine Geldbörse und ein paar Snacks mitnahm. Was ich dabei nicht bedachte war
die Anstrengung dahinter diese Dinge immer wieder von A nach B mitzunehmen. Ich
weiß ja nicht wie andere Krankenhäuser aufgebaut waren, aber bei diesem hier
musste ich von Gebäude zu Gebäude rennen und noch dazu war der besagte
Krankenflügel, bei dem ich die Nacht unterkam, im obersten Stock.
Na ja, ich hab es irgendwie trotzdem geschafft nicht vor Erschöpfung umzufallen. Zumal ich an dem Tag nichts essen oder trinken durfte. Dabei schien mir auch noch die Sonne unbarmherzig in Nacken. Schön war anders, aber als die Rennerei und Untersuchungen endlich aufhörte wurde ich tatsächlich sehr schnell in mein Zimmer gebeten. In diesem war auch schon ein Patient untergebracht. Eigentlich sollte ich mit einer weiteren weiblichen Patienten in ein Zimmer untergebracht werden, aber da ein ganzer Flügel lahm gelegt war musste ich mich damit abfinden mit einem Mann das Zimmer zu teilen.
Was bei mir große Trigger auslöste, weil ich
damals in meiner Klinikzeit leider sehr schlechte Erfahrungen damit gemacht
hatte. Etwas worauf ich aber hier nicht näher eingehen wollte. Ich fühlte mich
jedenfalls nicht sehr wohl dabei das Zimmer mit diesem Mann zu teilen. Auch
wenn am Ende nichts passiert ist war diese Art Trigger für mich zusätzlich
belastend zu den anderen Triggern.
Denn ich bin ehrlich. Ich bewundere Ärzte und alle die diesen Job ausüben, aber ich hasse Krankenhäuser. Sie sind steril und lösen in mir immer unangenehme Gefühle aus. Zumal ich auch kein Blut sehen kann ohne, dass sich mir alles dreht. Was jetzt etwas kontraproduktiv war. Denn mir wurden danach vor der OP natürlich noch Kanülen in den Arm gelegt. Was auch nicht so toll war, da ich auch noch eine wahnsinnige Spritzenphobie habe, aber hey… es war für meine Gesundheit. (Schätzt eure Gesundheit. Je älter man wird desto mehr sollte man sich glücklich schätzen einfach gesund zu sein. Körperlich wie mental).
Eigentlich hatte ich auch noch mit der Ärztin ausgemacht, dass man mir doch bitte Beruhigungstabletten vor meiner Narkose gibt. Doch die wurden wohl in der Aufregung vergessen.
Und da lag ich plötzlich in diesem Bett. Ich musste mir ein Leibchen umlegen und war ansonsten nur von einer leichten Decke zugedeckt. Es war merkwürdig so von den Ärzten durch die Flure in den Aufzug geschoben zu werden. Man fühlte förmlich wie man die Kontrolle komplett abnahm. Meine Wertgegenstände waren in einem Schrank verschlossen und ich war komplett alleine. Ich spürte selbst wie meine Atmung immer flacher wurde und meine Gedanken kreisten. Es würde nicht mehr lange dauern bis ich auf dem OP Tisch landen würde.
Als jemand der Scrubs liebt und auch gerne
sich Ärztedokus anschaut (was irgendwie widersprüchlich mit allen Ängsten zu
scheint, aber so lange ich nur Zuschauer bin geht es tatsächlich. Nur will ich
eigentlich nie gerne dort sein wo besagte Personen in Scrubs oder Ärztedokus sind),
aber einfach das am eigenen Leib zu erleben war für mich doch nochmal ein ganz
anderes Gefühl.
Dabei fühlte ich mich nicht Mal unsicher. Die Ärzte wirkten alle mega sympathisch und freundlich. Ich wurde dann auch auf diesen OP Tisch gehoben. Wobei ich nicht genau sagen kann ob das jetzt wirklich ein Tisch war. Es fühlte sich eher wie ein etwas unbequemeres Bett auf Rollen an. Mein Kopf war nach oben gerichtet und ich hatte irgendwie das Gefühl in eine Art Traum zu sein. Weil alles einfach so surreal war.
Ja, es fühlte sich schon ein wenig an wie
Scrubs. Wahrscheinlich deswegen weil die Serie auch in einem richtigen (wenn
auch still gelegten) Krankenhaus gespielt hatte. Und dann wurde ich in diesen
kleinen Raum geschoben. Ich weiß gar nicht mehr wie er genau aussah, da ich zu
dem Zeitpunkt viel zu aufgeregt war, aber ich kann mich zumindest an ein paar
kleine, weiße Fliesen erinnern. Und natürlich einen metallenen, kleinen Tisch
auf Rädern, wo die ganzen OP Utensilien waren. Außerdem war da noch dieses
grelle Licht… aber vielleicht verschwimmen da auch schon meine Erinnerungen.
Da waren jedenfalls diese Ärzte in Kitteln und mit ihren Utensilien. Und dort wurden mir dann auch die Kanülen angelegt. Es war echt schmerzhaft. Vor allem weil mein Arm zweimal durchbohrt wurde. Mir war da zeitweise schon richtig schwindlig weil ich komplett unterzuckert war. Ein Glück war meine OP so früh… ich weiß nicht einmal mehr wann… es müsste mittags gewesen sein. Jedenfalls sprachen die Ärzte dann mit mir und befragten mich so was ich so mache. Ich hatte im Nebenher erklärt, dass ich aktuell arbeitslos war, aber wenn ich wieder arbeiten würde dann wahrscheinlich was mit Tieren oder Kindern.
Das war eine prima Ablenkung, denn das
Narkosemittel drang langsam in mich ein und mir wurde immer schwummriger. Und
ja… ich glaube ab da können viele Patienten nicht mehr genau sagen was passiert
ist. Bei mir war dann erst Mal der Laden dicht und ich würde wohl Filmgetreu
eine Schwarzblende zu diesem Zeitpunkt machen, da ich absolut keinen Schimmer
hatte was dann in dieser Zeit passierte.
Mir wurde nur erklärt, dass mein Ohr wohl von der Seite aufgeschnitten und das Cholesteatom entfernt wurde. Außerdem hatte man wohl so einen Art Hautfetzen darauf genäht und… ja… das ist echt ekelig, aber hey. Das Zeug ist aus mir raus. Das Ganze hatte wohl ungefähr eine Stunde gedauert und irgendwann wachte ich im Aufwachraum auf. Dort musste ich auch noch eine Zeitlang ruhen bis man mich schließlich wieder in mein Zimmer brachte. Und hier wurde ich dann auch erst Mal wieder mit der Realität konfrontiert. Man kann jetzt sagen: „Juhu, du bist operiert. Alles supi.“ Aber ich bin ehrlich… obwohl ich mich schon am nächsten Tag entlassen hatte war diese Nacht die reinste Hölle für mich. Ich wollte einfach nur nach Hause und ich fühlte mich absolut unwohl so ans Bett gebunden zu sein.
In regelmäßigen Abständen telefonierte ich mit meinen Mann. Bekam irgendwann auch Brot und grünen Tee. (Nicht gut. Das macht einen ja wach und ich hatte an dem Tag eh schon einen total verwirrten Körper weil ich gefühlt den ganzen Tag gefastet hatte). Ich will diesen Teil jetzt auch nicht zu sehr ausweiten, aber ich weiß, dass ich an dem Tag ein starkes Schlafdefizit hatte. Zudem hatte mein Bett wohl Probleme mit der Technik, denn eigentlich sollte es möglich sein das Bett zu heben und zu senken, aber das musste mir manuell ein Arzt vom Nachtdienst machen. Was mir sowieso schon unangenehm war, da ich ja eher eine introvertierte Person bin.
Der Mann neben mir schlief aber wohl auch eher mehr schlecht als Recht. Und da ich Langeweile des Todes hatte konnte ich mir nur spärlich mit Twitter und Youtube ablenken. Selbst die Wartezeiten im Krankenhaus fühlten sich nicht so lange an wie die Zeit dort.
Und der Tag danach war ebenso hektisch und
stressig. Denn nachdem ich um die Entlassung gebeten hatte zog sich das alles
wieder wie Kaugummi. Zum Teil war es auch meine Schuld, da ich erst dachte mein
Gehörtest wäre in dem einen Stockwerk gewesen. Zu diesem Zeitpunkt war jedoch
Wochenende und es waren kaum Ärzte vorhanden, weswegen ich mich eigentlich wo
anders hätte untersuchen lassen müssen. Und da hatte wohl die Technik erneut
gesponnen. Hach ja… ich glaube die Ärztin dachte sich da auch nur warum, aber
anscheinend gab es nicht nur Ärztemangel im Krankenhaus. Sondern auch Programme
und Geräte, die eigentlich einen Re-Fresh brauchten, aber sagt das nicht
unseren Politikern. Die sind ja mit „Wichtigeren“ beschäftigt. <w<
Obwohl mein Mann frühzeitig zu mir fuhr hatte sich das mit der Entlassung echt gezogen. Und da wir ja von allen Öffis (Bahn und Bus) abhängig waren, waren wir einfach erst um 20 Uhr Zuhause. Was auch daran lag, dass wir uns nach dem ganzen Prozedere noch einen veganen Döner gönnten (der einfach Mal mehr Kalorien und Vitamine hatte als alles Essen im Krankenhaus zusammen) und dann zur Bahn gingen. Wo… wer hätte es gedacht… auch noch Zugausfall herrschte. Wir nahmen dann einen anderen Zug und irgendwie schafften wir es nach Hause zu kommen. Obwohl gefühlt alles an dem Wochenende schief ging.
Ich durfte vor allem nicht schnell rennen oder mich anstrengen. (Anweisung vom Arzt). Und nach diesem absolut ätzenden Tag freute ich mich auch nur noch auf die Erholung Zuhause. Denn mir sollten die „Fäden“ schon nach einer Woche beim Hausarzt gezogen werden. Eigentlich waren es keine Fäden. Sondern eher Plastikklammern. Und das war wohl einer der schmerzhaftesten Erlebnisse die ich im Leben hatte. Ich habe fast geweint vor Schmerz als diese Dinge rausgezogen wurden.
Zusätzlich dazu waren sogar noch einige
Klammern an meinem Ohr. Und ja… das Ohr hat viele Nerven. Das durfte ich zu dem
Zeitpunkt auch nochmal feststellen. Ich war regelrecht erlöst als diese Dinger aus
mir draußen waren. Danach blutete ich natürlich auch noch ein wenig und konnte
humpelnd nach Hause gehen. Zwei Wochen später wurden mir dann zum Glück auch
noch die Tamponade entfernt. Eigentlich ging ich wirklich davon aus, dass das
so ein Tampon für die Ohren wäre, aber das war am Ende wohl auch eher so ein
komisches Auflageteil, was einfach sehr fest in meine Ohren gepresst war.
Ich bin kein Arzt. Von daher sind diese Aussagen auch nur intuitiv und subjektiv, aber da war ich umso mehr dankbarer darüber. Denn ich musste drei Wochen lang eine Ohrenbinde tragen und das Teil ist mir dauernd verrutscht. Als ich dann in regelmäßigen Abständen immer wieder zum HNO musste wurde mir auch noch der Auftrag gegeben mir zweimal täglich Ohrentropfen in die Ohren zu packen. Also ich war da echt ein schlechter Patient, da ich es irgendwie nicht gepackt hatte mich 2x am Tag für zehn Minuten senkrecht zu legen um das Zeug in mein Ohr fließen zu lassen. Weswegen ich das auch nochmal wiederholen musste. Nach ganzen 10 Wochen durfte ich endlich wieder normal duschen, Ohrenstöpsel ins linke Ohr packen und ja… das was ich als normal leben bezeichnen würde.
Es mag jetzt nicht die ultra Einschränkung gewesen sein, aber hey… ich genieße es meine Haare nicht mehr umständlich am Waschbecken zu waschen, weil ich ja immer aufpassen musste, dass da nichts ins Ohr reinfließt. Und auch so war es mir erst nach der 3. Woche erlaubt mich wieder auf die linke Ohrenseite zu legen. Und als Seitenschläfer war das für mich absolute Folter, da ich irgendwann einen steifen Nacken hatte vom ständigen nur-auf-einer-Seite liegen. ^^“
Und ja… was ist mein Fazit daraus?
Schätzt euch glücklich wenn ihr nicht ins Krankenhaus müsst. Operationen sind in den meisten Fällen wirklich unbedenklich, aber da zählt natürlich auch einiges an Faktoren mit rein. Ich kann nur sagen, dass ich die OP überstanden hatte. Und das als absoluter Angsthase.
Zwar wurde ich damals als Kind Mal operiert wegen einer Platzwunde an der Stirn (Liebe Grüße geht an den Fernsehkasten meiner Eltern), aber ich hatte das wohl gänzlich verdrängt. Außerdem sind Ohrenbinden absolut nervig. Gerade weil ich diese sicher mehrmals am Tag neu binden musste. Haare waschen war zu dem Zeitpunkt sowieso eher eine Kunst, aber ich hatte es trotzdem geschafft, dass ich nicht aussah wie 3-Tage-Regenwetter. Ich würde es jederzeit wieder tun, da es wie gesagt um meine Gesundheit geht. Durch meine eigene Erfahrung habe ich auch gelernt, dass man sich die Dinge oftmals schlimmer macht als sie sind. Vorausgesetzt man ist in einem guten Krankenhaus untergebracht.
Der Ärztemangel ist echt extrem und zumindest in diesem Krankenhaus bekam ich nichts Veganes. Ich musste sogar Fleischbrocken aus einer Suppe puhlen. Meine Laktose Intoleranz hat auch Party gefeiert als ich mir aus reinen Hunger zwei Joghurts reindrückte. Und ich hatte noch mehr Wertschätzung gegenüber dem Essen in unserem Kühlschrank. Denn Krankenhaus Essen hat gefühlt keine Nährwerte.
Das Leben danach fühlt sich aber hingegen wieder richtig schön an. Gerade wenn man vom Arzt hört: „Sie sind gesund und können wieder tun was sie wollen.“ Ich weiß die Angst ist immer groß vor solchen Operationen und vor allem wenn es einen lange einschränkt kann das schon ärgerlich sein, aber ich bereue es nicht mich meinen Ängsten gestellt zu haben.
Ich kann jedem ans Herz legen wenn ihr ins Krankenhaus gebeten werdet für eine OP: Macht es. Euer Körper und eure Gesundheit wird es danken.
Und damit verabschiede ich mich erst Mal.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende. :)
~ LadyCasera
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