Triggerwarnung: Lästereien, Lärmtrauma, Angst, Depressionen
Die schlimmsten Nachbarn die ich jemals hatte...
Und ich wünschte ich würde übertreiben, aber dem ist leider nicht so. Es hat 2 Jahre und 4 Monate gebraucht um mich zu diesem Blogeintrag zu überwinden. Und ich habe nach wie vor noch die ein oder andere Macke von diesen Menschen davon getragen, aber fangen wir beim Anfang an.
Es war eigentlich noch vor der Pandemie… damals hatte ich auch noch meinen Job als Stallbursche. Als diese Menschen über uns einzogen war es sogar noch sehr harmlos. Sie stellten sich vor und obwohl ich ein komisches Bauchgefühl hatte winkte ich das schnell ab. Außerdem hatten mich die Monate danach meine Jobprobleme beschäftigt. Ich wurde Ende 2019 gekündigt und auch wenn das für manche komisch klingen mag, aber ich war echt froh über die Kündigung.
Denn ich hatte mich zu dem Zeitpunkt aufgrund meines Burn-Outs krankschreiben lassen, da mich mein Arbeitgeber seit Tag 1 ausgenutzt hat. Von einem verspäteten Vertrag, bis hin zu nicht ausgezahlten Geld war eigentlich alles mit bei. Zum Ende hin sollte sogar noch für lau arbeiten… weil ich hab ja nichts Besseres zu tun, aber darum geht es hier gar nicht. Das war eher ein Zufall, dass diese zwei Dinge sich zu dem Zeitpunkt kreuzten.
So richtig fing das eigentlich erst vor Anfang der Pandemie an. Es mag banal klingen, aber der Wecker, der mich damals zwischen drei und vier Uhr morgens mehrmals aus dem Bett holte war quasi das Einläuten dieser Katastrophe. Es war nur aus der Ferne zu sehen, aber zu dem Zeitpunkt war weder meinem Partner, noch mir bewusst was für schlimme Nachbarn wir da hatten. Und ich bin schon vielen unangenehmen Menschen begegnet, doch die hatten für mich einfach den Vogel abgeschossen.
Dieser Tag war auch der Erste wo sich dieses unangenehme Bauchgefühl einstellte und wie mein Bauchgefühl Recht hatte. Denn nachdem ich unregelmäßigen Abständen aus dem Bett gerissen wurde hat es mir gereicht. Die Person hat den Wecker sicher fast zwei Stunden lang laut durchklingeln lassen. Die Vibration ging durch die hellhörige Decke und war natürlich auch unten deutlich zu hören.
Und Moment… ich weiß, dass es viele Menschen gibt die in hellhörigen Wohnungen wohnen. Doch ihr müsst eins wissen. Das waren nicht unsere ersten Nachbarn. Zuvor hatte dort auch ein Rentnerpaar über uns gelebt. Und das fünf bis sechs Jahre, bis schließlich beide irgendwann verstarben. Und ich kann euch sagen, dass wir diese schlimmen Erfahrungen nie mit ihnen machen mussten. Vor allem weil diese es auch verstanden Rücksicht aufeinander zu nehmen.
Rücksicht… das war ein Fremdwort was wir die nächsten Monate auch erfahren durften. Denn ich versuchte es zunächst einmal mit einem Gespräch. Die Mutter öffnete die Tür und ich sprach mit ihr über den Lärm, der vom Schlafzimmer ausging.
Jetzt kam der Teil, der sich leider etliche Male wiederholen würde. Sie war total erstaunt und verstand gar nicht woher die Geräusche kamen, aber sie könnte ja Mal nachschauen. Das Ganze hat sich übrigens sicher noch 3-4x wiederholt bis eine Veränderung eintrat. Und wer hätte es gedacht. Das Geräusch ging weg, aber leider war dieser Wecker wirklich noch die angenehmste Lärmbelästigung, die wir zu hören bekamen. Vor allem hatte ich in der Zeit auch noch mehrere Gespräche mit der Mutter geführt. Irgendwann sollte der Wecker wohl auch im Auto gelegen haben (was überhaupt keinen Sinn ergab, da man das Vibrieren ja deutlich durch die Decke gespürt hat).
Als das Geräusch schließlich für immer weg war konnten wir auch aufatmen. Nachdem geschah nämlich lange Zeit gar nichts. Zwar hörten wir hin und wieder noch das Kind spielen, aber es war halt eher harmlos und auch tagsüber. Doch auch das würde sich bald ändern.
Und ich wünschte ich könnte sagen: Es war „nur“ Lärmbelästigung. Doch dem war nicht so. Dazu später mehr.
So kam es, dass wir irgendwann nicht mehr über unsere Nachbarn nachdachten. Denn es gab wichtigere Dinge um die wir uns kümmern mussten. Zumal ich Anfang 2020 auch mein Kaninchen einschläfern musste, was für mich bis heute einer der schmerzhaftesten Verluste ist, die ich mir lange nachgetragen habe. Außerdem läutete die Pandemie ein. Was leider in unserer Situation es nur noch schlimmer machte, da ja auch Lockdowns angekündigt waren.
Das Jahr würde schwer genug werden, aber dann musste ich auch noch von einem geliebten Tier Abschied nehmen. |
Dieses Jahr würde wohl einer der schwersten Jahre überhaupt werden und ich würde auch ein ganzes Stückchen am Glauben der Menschheit verlieren, da wir das erlebten was ich heute nur noch als Terror bezeichnen würde. Ich muss dazu sagen, dass dieses Thema ein zweischneidiges Schwert ist. Denn freilich hatte ich mir auch irgendwann Hilfe und Ratschläge geholt und die Meinungen zu dieser Thematik fielen unterschiedlich aus.
Wobei ich in manchen Punkten echt nur von Opfer-Shaming sprechen kann, denn nachdem wir monatelang von diesen Menschen terrorisiert wurden gab es wirklich eine Person die meinte „wir wären ja selbst Schuld daran“. Wtf?! Ich war generell fassungslos über die Empathielosigkeit bei diesem Thema. Ironischerweise begegneten mir nach dieser schlimmen Erfahrung immer mehr Menschen, die bei dem Thema aufgeschlossener und empathischer sind. Es gab Menschen die nicht dachten, dass das was diese Nachbarn veranstalten auch nur in irgendeiner Weise ‚normal‘ war.
Oder wie es im Mietvertrag meistens steht: Wohnungsübliche Geräusche. Das wäre ja schön gewesen wenn es das gewesen wäre, aber das war es nicht. Und obendrein hatten wir auch noch mit den persönlichen Sorgen zu kämpfen. Da war es echt „nett“ wenn einem dann noch vor diktiert wurde wie man sich in so einer Situation gefälligst zu verhalten hatte.
Doch ich will nicht zu viel vorweg nehmen. Denn sonst wäre dieser Blogeintrag ja schon zu Ende. Wobei ich noch sehr viel habe worüber ich schreiben möchte.
Die erste große Lärmbelästigung fing dann auch direkt mit den Kindern an. Und wenn mich jetzt jemand fragen würde, würde ich der Person direkt sagen, dass ich Kinder liebe. Allen voran meine Nichte, aber auch die Kinder draußen vor unserem Fenster, die am Spielplatz spielen. Generell habe ich mich von diesem Lärmtrauma gut erholt. Doch ich kann euch gar nicht in Worte fassen wie genervt ich die erste Zeit war als es über uns trampelte. Und das Problem war auch noch, dass es nicht nur tagsüber sondern auch nachts passierte.
Wenn die Kinder schliefen waren die Eltern wach und ich war mir nicht einmal sicher ob beide Elternteile wirklich arbeiteten. Generell hatten sie auch keinen guten Umgang mit ihren Kindern, da das eine Kind fast an den Alkohol rangekommen wäre. Und ja… ich mag’s selber nicht so etwas zu sagen, aber sie waren für mich der Inbegriff von Asi-TV und RTL2 Nachmittagsprogramm. Zumindest fühlte es sich zeitweise echt so an.
(Das heißt natürlich nicht, dass Kiffen an sich etwas Schlimmes sein muss. Es bezog sich eher darauf, dass wir kaum mehr das Schlafzimmer Fenster öffnen konnten ohne, dass der ganze Rauch in unsere Wohnung gezogen ist. Was echt unangenehm ist. Zumal wir dort unten eh schon Probleme mit Stockflecken hatten. Und da half ja gerade regelmäßiges Durchlüften).
Wenn die Fensternische zum Aschenbecher wird. |
Der Hof war irgendwann übersät mit Zigarettenstummeln, manchmal hatten sie auch den Müll einfach auf den Boden geworfen. Sperrmüll der auf der Wiese lag, bis hin zu Zigarettenstummeln, die immer wieder vor unseren Fenster lagen. Da wir eine Kellerwohnung hatten waren wir es natürlich gewohnt wenn im Herbst Mal Laub reinkam. Doch da wurde unsere Fensternischen noch nicht zu Aschenbecher zweckentfremdet. Und selbst meine Mutter hatte großen Ekel als ich ihr davon erzählte. Sie ist Ex-Raucherin und hat auch als Raucher immer Rücksicht auf andere genommen.
Hier fängt es schon an. Es war halt nicht nur Lärm. Es war auch Luft- und Umweltverschmutzung. Was noch hinzukam war, dass die Kinder einfach ALLES durften. Von dem Sofa auf dem Boden springen, die ganze Zeit durch die Wohnung rennen und trampeln… das war den Eltern gleich, aber WEHE sie kamen der Straße zu nahe. Nicht weit entfernt war sogar ein Spielplatz wo die Kinder sich locker tagsüber hätten austoben können. Schließlich wohnten wir im Dorf. Besser gesagt in einem Wald- und Naturschutzgebiet am A* der Welt.
Glaubt ihr diese Kinder haben jemals einen Spielplatz gesehen? Ich glaube nicht. Und glaubt mir. Sie wollten, aber die Eltern hatten es ihnen verboten. Dabei waren beide fast 24/7 Zuhause. Ach ja… und dann gab es noch den einen Sohn. Sie hatte wie gesagt viele Kinder und war wohl auch schon geschieden und neu verheiratet gewesen. Daran ist jetzt nichts Schlimmes. Schließlich ist meine Mutter auch neu verheiratet, aber hier geht es mir nach wie vor darum wie mit den Kindern umgangen wird.
Wir mussten quasi ständig dafür sorgen, dass uns nicht dauernd die Decke auf den Kopf fällt durch das permanente Getrampel. Und ja… mein Mann (zu dem Zeitpunkt noch Freund) und ich stritten uns mehr. Da gab es leider auch die ein oder anderen bissigen Bemerkungen über unsere Beziehung. Dabei lag es schlichtweg daran, dass wir durch die ständigen Partys nachts einfach kaum zu Schlaf kamen.
Ich möchte nur eine Person sehen die bitte zu einem Bäckerjob wechselt und mit Ohropax und permanenten Lärm da immer schön
ruhig und geduldig bleibt. Irgendwie kam mir auch der Film ‚Nightmare on
Elmstreet‘ in Sinn. Ich meine ich schaue keine Horror Filme, aber da ging es ja
auch um extremen Schlafentzug und ganz ehrlich… zu dem Zeitpunkt waren meine
Nerven einfach kaum vorhanden.
Die Müdigkeit zerrte an mir und ich wollte vor allem auch nur eine schöne, glückliche Beziehung mit meinen Freund führen. Doch die Umstände wurden uns immer mehr erschwert. Bis es sogar Mal zu Diebstahl kam. Mein Fahrrad stand genau wie seines mit den anderen immer draußen. Das war übrigens auch all die Jahre kein Problem. Hier gab es keinen Diebstahl oder zumindest ist das bei uns niemals vorgefallen. Jedenfalls fand mein Freund das Fahrrad später beim Rathaus wieder. Natürlich wurde totales Erstaunen gemimt als ich die Nachbarin drauf ansprach, aber die wollte nichts davon wissen.
Lügen. Lügen war ein ganz großes Ding bei diesen Nachbarn.
Später wurde uns auch einmal eine elektrische Luftpumpe gestohlen. Die stand eigentlich immer im Waschraum, aber die Nachbarn wollten erst Mal davon nichts wissen. Bis wir sie dann doch wieder bekamen, aber hey… was ist schon dabei einfach Mal Sachen zu klauen? Oder Fensternischen als Aschenbecher zu missbrauchen? Es wurde übrigens noch kurioser als nachts immer vor unserem Schlafzimmer ein rotes Licht glühte. Und wenn ich sagte die ganze Nacht dann meinte ich damit auch die ganze Nacht. Da wir nur Vorhänge hatten musste ich ohne Witz einen Karton vors Fenster stellen um uns vor dem Licht zu schützen.
Aber das hilft einem übrigens auch nichts wenn der Sohnemann sich mit seinen Kumpels auf die Terrasse sitzt und die ganze Nacht redet, lacht und kifft. Ja, sie hatten auch gekifft. Gekifft und geraucht. Wie ich oben auch meinte: Asi-TV. Für mich war es zu dem Zeitpunkt aber schon unerträglich. Denn leider hatten meine Ohropax nicht geholfen. Zugegeben… das waren auch eher billigere Ohropax, aber darum ging es nicht. Das Licht blendete rein, die Stimmen waren so laut, dass ich sie nicht einmal mit Meeresrauschen übertönen konnte und nein… leider besaß ich zu dem Zeitpunkt auch nicht diese tollen Noise Cancelling Kopfhörer.
Wo wir aber beim Thema Polizei und Recht sind. Wir hatten oft die Polizei gerufen, aber es hat eigentlich nie was gebracht. Denn die Polizei war sowieso sehr oft naiv an das Ganze rangegangen. Die Nachbarn konnten vom Esszimmer aus super auf die Straße schauen. Weswegen es keine Überraschung war, dass sie immer dann verstummten wenn sie das Auto sahen. Und natürlich hatten sie von nichts eine Ahnung und wären ganz ruhig gewesen.
Das dem nicht so war wollte einem aber auch
Niemand glauben. Und ja… als Opfer von Lärmbelästigung bist du echt
aufgeschmissen. Zumindest wenn du nicht ganz viel Geld und einen guten Anwalt
hast. Selbst dann gibt es genug Nachbarn, die Vermietern das Leben schwer
machen. Wobei wir uns bis heute nicht sicher sind ob der Vermieter nicht sich
etwas zu gut mit den Nachbarn verstanden hatte. Doch das ist reine Spekulation.
Mein Vertrauen zu der Polizei war auch gebrochen und das Ganze wurde noch getoppt als besagte Nachbarn sich über unser Schlafzimmer stellten und trampelten. Richtig laut und bewusst trampelten. Wie die Verrückten. Danach gingen sie lachend wieder weg und was blieb war einfach nur der Schock, die Wut und die Angst.
Weil hey… Angst ist auch so ein Thema gewesen bei diesen Menschen. Ich schlief ja immer weiter wenn mein Mann zur Arbeit ging, da er ja früh los musste. Doch es gab teilweise Nächte wo gegen unsere Haustür geschlagen wurde. Diese war im Übrigen auch noch aus Glas. Wir hatten extra einen Vorhang davor gehabt damit wir zumindest etwas Privatsphäre hatten. Und da ich sowieso schon ein ängstlicher Mensch bin hat das meine Ängste noch verstärkt.
Vor allem war ich irgendwann so weit, dass ich zum Weinen in den Wald ging. Was jetzt irgendwie wie ein schlechtes Internet Meme klingt war leider bitterer Ernst. Denn die Nachbarn ergötzten sich förmlich an unserem Leid. Egal ob wir stritten oder traurig waren. Unser Leid war ihr Genuss. Und so war es nicht verwunderlich, dass ich irgendwann anfing alle Gefühle in mich hineinzufressen. Was definitiv nicht gesund war.
Wo mir auch noch einfällt, dass meine Mutter mir sogar ein gesundheitliches Problem in der Zeit verschweigen hat weil sie sich so viele Sorgen um uns gemacht hat, dass sie uns damit nicht belasten wollte. Das muss man sich halt auch Mal vor Augen halten. Das was sie hatte war zwar gutmütig, aber dennoch... ich rede mit meiner Mutter sonst über alles. Weswegen es nur noch mehr klar machte wie schlecht es uns zu diesem Zeitpunkt ging.
Es gab teilweise auch Wochen, wo sie wirklich
jeden Tag bis vier Uhr morgens sich laut unterhielten und die Kinder trampeln
ließen. Und meinetwegen können mich jetzt Eltern dafür blamen, aber ich find's
absolut unverantwortlich wenn man seinen Kindern spät nachts noch Cola gibt und sie mit
noch mehr Zucker vollpumpt. Die Kinder hatten einen genauso gestörten
Schlafrhythmus wie wir und eigentlich taten sie mir sogar leid. Denn sie
konnten ja nichts für ihre rücksichtslosen Eltern.
Diese windeten sich sowieso immer wieder mit Erklärungen raus. Und das Krasse ist, dass sie sich immer wieder steigerten. Es war echt erstaunlich wie solche Menschen sich in ihrer Hinterhältigkeit steigern konnte. Denn es gab Tage wo ich glaubte es könnte nicht mehr schlimmer sein. Und im Nebenher musste ich mich online in einer Tour rechtfertigen. Weil manche Menschen es einfach nicht für möglich hielten, dass es solche Menschen gab die einen BEWUSST und MIT VOLLER ABSICHT das Leben schwer machten, aber ich muss euch enttäuschen.
Solche Menschen gibt es. Menschen die über andere lästerten, jedem Steine in den Weg legten und aus reinen Trotz heraus nicht aus ihren Fehlern lernten. Menschen können extrem skrupellos sein und es ist absolutes Glück was für Nachbarn man in einer Mietwohnung bekommt.
Im Nachhinein erfuhr ich auch von der Ex-Vermieterin, die einfach nur dankbar und froh war, dass diese Menschen auszogen. Sie hatten nebenher einen riesigen Schaden und Schuldenberg hinterlassen auf Kosten dieser armen Frau. Und es kam noch besser. Diese Menschen waren zudem wohl noch Mietnomaden. Denn sie zahlten irgendwann einfach nicht mehr die Miete. Sofern du also ein Privat-Vermieter bist und keine Mietergesellschaft hinter dir hast kannst du auch zusehen wie du solche Menschen wieder aus der Wohnung bekommst.
Und der Schaden war wirklich vorhanden. Sie
hatten den Fliesenboden rausgerissen, aber ihn nicht wieder neu aufgelegt. Das
machte die Wohnung noch hellhöriger und die angebliche Trittschalldämmung ist
in meinen Augen auch niemals eingetreten.
Sie gaben sich auch bei Gruppengesprächen mit dem Vermieter immer ganz normal, ruhig und unscheinbar. Wahrscheinlich weil sie ihr wahres Ich nur dann zeigten wenn alle Türen verschlossen waren. Das ist ein abgekatertes Spiel, was sicher nicht nur uns passiert ist. Ich hab nur eine Geschichte die meine eigene toppt und da ging es um eine Frau die aus der Wohnung rausgeekelt wurde. Und zwar schlimmste Art und Weise. Weswegen der Begriff „Lärmbelästigung“ in meinen Augen schon eine Verharmlosung für das gesamte Problem ist.
Denn die Frau hatte nicht nur extreme
Schlafstörungen, sondern auch starke Depressionen und kaum mehr Lebenswille.
Sie hatte mit Herzproblemen zu Kämpfen (die mir zu dieser Zeit nur allzu bekannt vorkamen) und sie hatte kaum mehr Lebenskraft sich für die Wohnungssuche
aufzuraffen. Wir hatten das Glück, dass mein Mann nicht nur den Job, sondern
auch den Wohnort wechselte. In dem Moment war mir das nur Recht. Ich wollte
kilometerweit von diesen furchtbaren Menschen entfernt sein. Und ich hatte zu
dieser Zeit auch oft versucht ein Lärmprotokoll zu machen, aber seien wir Mal
ehrlich… den meisten ist das komplett egal.
Nichts hören. Nichts sehen. Niemand fühlte sich angesprochen und alle verschlossen die Augen davor. |
Du musst dich selbst befreien aus so einer Situation. Die wenigsten können dir dabei helfen und das Ordnungsamt interessiert das Ganze auch nicht. Als ich ihnen davon erzählten meinten die auch nur melden sie sich beim Vermieter. Was ich zu Genüge getan hatte, aber dieser verwies wiederum auf die Polizei. Jeder wies einen ab, Niemand wollte damit was zu tun habe und am Ende musstest du selbst versuchen irgendwo anzusetzen.
Ich kann jedenfalls sagen, dass mir weder vor noch nach dieser Zeit nochmal so schreckliche Menschen begegnet sind. Und ich glaube das wird auch so schnell nicht mehr der Fall sein.
Was eher witzig und auch ein wenig traurig ist, dass wir tatsächlich Mal noch ein Gespräch wegen Lärmbelästigung hier in der neuen Wohnung hatten, aber oh Wunder. Man konnte miteinander reden und Niemand war böse auf einen. Friedlich Dinge klären. Das war wohl eine Kunst die nicht jeder Mensch beherrschte. Und schon gar nicht unsere Ex-Nachbarn.
Klar, hier wurde Mal eine Party gefeiert, da war es Mal etwas lauter, aber es war alles in allem in einem normalen Ausmaß. Denn wenn ich von besagten Feiern spreche dann waren das locker 200 im Jahr gewesen. Und nicht etwa 2-3 Partys im Jahr, wie man es halt von Wohngegenden gewohnt war. Auch gab es hier keine bösen Lästereien. Man ließ sich in Ruhe und lebte einfach sein Leben. Wie es ja eigentlich sein sollte.
Ich kann nur sagen, dass diese Erfahrung mich bis heute geprägt hat und gerade weil wir im Obergeschoss wohnen gebe ich mir umso mehr Mühe ein guter Nachbar zu sein. Unsere Tische und Stühle sind über Teppichen. Wir nehmen wahrscheinlich noch mehr Rücksicht als es von uns verlangt wird, aber hey… ich will niemals so wie diese Menschen werden. Weder charakterlich, noch vom Lärm her. Denn ich habe mir vorgenommen immer den konstruktiven und freundlichen Weg einzuschlagen.
Und es ist schön wenn man nachts einfach in Ruhe schlafen kann, ohne Angst vor Lärm, unangenehmen Gerüchen und Licht zu haben. Ich hab hier in dieser neuen Wohnung einfach meinen Frieden gefunden und wünsche mir für jeden, dass er sich niemals mit solchen Terror Nachbarn auseinander setzen muss, die im Grunde ihre ganze Lebensexistenz nur darauf aufbauen die der anderen zu zerstören.
Was im Nachhinein einfach nur traurig ist.
Ich werde weiterhin versuchen einfach ein guter Mitmensch und Nachbar zu sein.
Es gibt sowieso nichts Schöneres als das Gute in die Welt hinauszutragen ohne
böse Hintergedanken. Das was ich aus dieser Erfahrung am meisten mitnehmen
konnte ist, dass man den Menschen vertrauen sollte wenn diese von Lärmproblemen
sprechen. Denn dieses wird viel zu oft als Banalität abgestempelt, die es anderen
nur noch schwerer macht sich bei dieser Thematik zu öffnen.
Ganz zu schweigen davon, dass Lästern in meinen Augen einfach sehr feige ist. Unsere Ex-Nachbarn hatten sowieso über alles und jeden gelästert. Ich weiß nicht… manchmal hab ich das Gefühl, dass bei diesen Menschen einfach ganz besonders die Empathie fehlt. Im Nachhinein kann man natürlich viel spekulieren, aber ich bin einfach froh dieses Kapitel endgültig abgeschlossen zu haben.
Seid einfach nett zu euren Nachbarn und unterstützt euch gegenseitig. Oder geht euch aus dem Weg, aber macht keine unnötigen Probleme, wo keine sein müssten.
~ LadyCasera 🐇💚
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