Ein Thema das mir besonders am Herzen liegt.
Und ich gar nicht weiß wo ich diesmal anfangen soll, da es so vieles gibt
worüber ich sprechen möchte. Zu allererst möchte ich sagen, dass ich schon
immer so war. Seit Kindesalter war ich besonders sensibel. Weswegen mir auch
der Einstieg in den Kindergarten sehr schwer fiel und ich auch immer etwas
anhänglicher bei meiner Mutter war.
Was mich so richtig davon losgelöst hat war
wohl die Tatsache, dass ich mich auch alleine beschäftigen durfte. Ich hab es
geliebt zu zeichnen und war gerade in der Zeit immer besonders motiviert. Und
ich bin meiner Mutter sehr dankbar, dass sie stets versucht hat meine Interesse
zu fördern. Denn ich hatte glaube ich schon mit 10 Jahren meinen eigenen
Computer bekommen. Das beruht auf Schätzungen. Ich weiß nicht mehr genau ob es
ein Jahr mehr oder weniger war, aber für die damalige Zeit war das doch sehr
früh. Davor hatte ich sogar noch händisch in leeren Schulheftern meine Geschichten aufgeschrieben. Ich hab
mir auch jedes Malzeug genommen was mir zwischen die Fingern geraten ist, da
ich oftmals die Ruhe gesucht hatte. Das hat sich dann auch auf meine
Freizeitgestaltung ausgewirkt. Während andere Kinder im Sommer ins Schwimmbad
gegangen sind hab ich mich zu den Kaninchen unter den Baum gesetzt und ein Buch
nach dem anderen verschlungen. Das und der Grund, dass ich sehr nah am
Wasser gebaut war, sind wohl die Gründe gewesen wieso man mich damals in meiner
Schulzeit so oft gemobbt hat. Viele Menschen waren schlichtweg damit
überfordert wenn ich so offen über meine Gefühle gesprochen. Genauso wie meine
Aussprache, die eigentlich nicht wirklich meinem Alter entsprechend war. Ein
Fakt den auch meine Lehrer irritiert hatten. Dadurch war ich natürlich noch
auffälliger, aber wenn sensible Menschen etwas nicht abkönnen dann war es
Aufmerksamkeit. Ein Teufelskreis, unter dem ich auch Jahre
später noch litt. Je mehr ich die Ruhe suchte desto neugieriger wurden meine
Mitmenschen auf dieses „komische Geschöpf“. Ich passte halt auch einfach
überhaupt nicht in die pubertierenden Teenager rein, die dann anfingen über die
üblichen Themen zu reden. Mit meinen damaligen Kumpel konnte ich auch nicht
mehr so viel machen, weil mein Bruder irgendwann aufs Gymnasium ging, während
ich weiter auf der Hauptschule blieb. Etwas was meine Mutter nach wie vor
bereute. Denn ich war auf dieser Schule eigentlich immer unterfordert gewesen.
Was sich dann auch negativ auf meine Schulnoten auswirkten. Denn der Stoff
wurde oft wiederholt und ich lernte kaum etwas Neues. Das was mich begeisterte
half mir aber nicht bei der Abschlussnote, aber na ja… das ist nochmal ein ganz
anderes Thema. Ich hatte in meiner Schulzeit damals auch
viele Freundschaften gehabt. Manche sind aber schlichtweg am Mobbing oder an
der Tatsache zerbrochen, dass ich halt anders tickte. Während viele sich über
alltägliche Dinge unterhielten fing ich sehr früh an über Gott und die Welt
nachzudenken. Was ist der Sinn des Lebens? Was macht der Mensch mit der Umwelt
und die Umwelt und Natur mit uns? Zudem war ich sehr Natur bezogen. Eigentlich
verbrachte ich den Großteil meiner Freizeit draußen in der Natur oder bei den
Tieren. Da war es still und ruhig. Ich konnte Ich selbst sein wenn ich die
Runden mit unserem Familienhund Sissy machte. Was noch hinzukam, dass ich mich oftmals sehr
abkapselte. Das schürte aber die Vorurteile zwischen meinen Mitschülern und
mir. Viele hielten mich für arrogant weil ich mich nicht gerne in Gruppen
aufhielt. Und da ich meist sehr schweigsam war motivierte das die Leute dazu
alle möglichen Gerüchte über mich ins Land zu setzen. Von „Die ist schwanger“, „Wahrscheinlich
klaut sie“, „Die hält sich wohl für was Besseres“ und was ich noch so alles auf
den Schulfluren mitbekommen habe. Es ist auch irgendwie Segen und Fluch
zugleich ein besonders sensibler Mensch zu sein. Denn es gab durchaus Menschen
die dankbar dafür waren, dass ich nicht so kratzbürstig und unempathisch war,
wie die meisten die einen vom ersten Augenblick an verurteilen. Leider zog ich
damit auch Menschen die mich regelrecht dafür verachteten, dass ich nicht so aufgedreht
wie sie selbst war. Ich werde dieses Thema auch nochmal bei meinem Blogeintrag ‚Mobbing
und meine Erfahrungen damit‘ vertiefen.
Als sensibler Mensch hatte ich mit sehr vielen Vorurteilen zu kämpfen. Der Schulalltag war für mich oft nicht einfach.
Heutzutage fällt es mir tatsächlich leichter
damit umzugehen. Wahrscheinlich weil ich als Erwachsener mir mehr mein Umfeld
aussuchen kann. Durch meinen Mann hab ich ohnehin gelernt mehr Gefühle
zuzulassen. Es gab eine Zeit da war ich innerlich so
kaputt, dass ich monatelang nicht weinen konnte, weil ich mich einfach zu sehr
für andere verändert habe. Ich hatte sehr lange gedacht, dass mit mir etwas
falsch wäre. Und das führte teils auch zu so starken Selbstzweifeln, dass ich
nicht mehr leben wollte. Weil ich das Gefühl hatte die Welt wäre ohne mich
besser dran. Deswegen versuche ich mittlerweile Gleichgesinnten und eigentlich
allen Menschen zu zeigen wie gut und
schön es ist Gefühle zu zeigen. Ich hab sogar das Gefühl, dass ich in den
letzten Jahren mehr denn je für andere Menschen da war, die aufgrund ihrer
Andersartigkeit genauso viel Hass und Abneigung erfahren haben. Eigentlich ist es traurig, dass wir immer
noch in so einer kaputten Gesellschaft leben und im Grunde viele sensible
Menschen nur das kompensieren zu dem andere nicht fähig sind. Ich kann gar
nicht aufzählen wie oft ich in meinem Leben schon genau deswegen angeschrien
wurde, weil ich etwas in Menschen ausgelöst habe was sie selbst nicht ertragen
konnten. Sei es meine ruhige, empathische Art oder schlichtweg meine offene Art
über Gefühle zu sprechen. Das irritierte sie und machte ihnen Angst.
Ich weiß, dass es nichts Schlechtes ist sensibel zu sein. Höchstens die Gefahr
halt genau solche Menschen anzuziehen, die sich regelrecht davon getriggert
fühlen. Dabei kann gerade Sensiblität eine Stärke sein, die ich schon sehr oft
im Leben angewandt habe. Sei es in Situationen wo Menschen überfordert
waren oder Menschen einfach keine Zivilcourage zeigten. Ich habe oft
überraschte Blicke bekommen wenn ich einfach freundlich war. Ebenso oft hab ich
im Leben schon zu hören bekommen: „Du verurteilst das nicht? Andere haben mich
dafür ausgelacht.“ Und ich war meist so: „Warum? Weil du einfach du selbst
bist.“ Ich war und bin es nach wie vor gewohnt, dass man mich mit großer
Skepsis und Kopfschütteln betrachtet, aber ich hab meine Stärke daraus gezogen.
Viele verstehen auch nicht wie es ist wenn man einfach seine Emotionen anders
ausdrückt. Hass,
Rache und Missgunst sind einfach ein Fremdwort für mich. Ich hab nie den Sinn
dahinter verstanden. Selbst in meinen traurigsten und frustriertesten Momenten
hab ich mir regelmäßig die Frage gestellt warum man nicht einfach einen gemeinsamen
Weg finden konnte. Damals als wir die Lärmbelästigung und den Nachbarterror
durchgemacht hatten war ich natürlich wütend, aber gleichzeitig auch traurig
darüber, dass es Menschen gab die regelrecht Freude daran hatte andere leiden
zu sehen. Der größte Nachteil an dieser Einstellung war, dass viele Menschen
das natürlich ausnutzten oder in Frage stellten. Ihr glaubt mir nicht wie oft mir schon gesagt
wurde ich wäre scheinheilig, weil ich einfach keinen Sinn darin gesehen hatte
über andere herzuziehen. Ein mediales Beispiel dafür wären wohl Simone (Staffel
19) und Nathalie (Staffel 14) aus GNTM. Beide waren eher Außenseiter und hatten
oft Hass erfahren. Dabei waren die zwei mir mitunter einfach am
Sympathischsten, weil sie nicht im Strom schwammen und mit ihren Gefühlen
umgingen. Ironischerweise wird einem meist sogar unterstellt, dass man schauspielern
würde oder die Gefühle die man zeigte nicht echt waren. Als Ex-Mobbingopfer konnte ich gerade
Nathalies distanziertes Verhalten verstehen. Selbst als die Mädchen sie
konfrontierten. Man kann sich jetzt natürlich darüber streiten wie „echt“ das
Gezeigte in der Sendung war, aber selbst wenn nicht alles davon echt war, so
konnte ich mich gut in das was gezeigt wurde einfach hineinfühlen. Genauso wie
Simones Ängste, die sie auch oft zum Ausdruck brachte. Ich weiß nämlich selbst
wie das ist wenn man vor jeder möglichen Lebenssituation Angst hatte.
Ruhige Menschen suchen ihren inneren Frieden oft in der Natur. Dort können sie Energie tanken und sich für den Alltag stärken.
Das wurde mir auch selbst oft genug gesagt,
dass ich sehr besorgt rüberkomme. Ich weiß ja selbst, dass ich sehr viel
overthinke und mir einen Kopf mache. Obwohl es in den Jahren wirklich besser
geworden ist. Eigentlich habe ich diese Ängste immer noch. Doch ich gehe anders
mit ihnen um. Sie sind halt immer da und ich will sie auch nicht verdrängen. Mir
ist es einfach wichtig die Balance aus Kontrolle und Akzeptanz zu finden. Die
zu finden ist auch nicht immer einfach. Denn es gab Lebenssituationen wo ich
wirklich dachte ich würde sterben. Ja, ich hatte dieses Todesangst gehabt vor
meiner OP und die Reparatur meiner Switch hat mich emotional unglaublich
mitgenommen.
Menschen nehmen sich ja auch gerne dann das
Recht heraus dich zu verurteilen. Als sensibler Mensch musst du dich eigentlich
ständig vor anderen Menschen rechtfertigen. Denn viele glauben zu wissen wann
du wie am meisten leidest und wo man sich „gefälligst nicht so anstellen soll“.
Ich bin wirklich froh, dass ich so eine Denkweise niemals in mir hatte. Denn
Probleme und Gefühle sind individuell und egal ob es für viele First World
Problems sind, so sehe ich immer noch einfach einen Menschen dahinter, der viel
durchgemacht hat und vielleicht gerade dort diesen einen Tag hatte wo selbst
eine kleine Sache das Fass zum Überlaufen bringt. Ich kann aber alle beruhigen: Du bist
keine Heulsuße. Du bist
auch nicht weinerlich. Du hast
einfach nur mehr Gefühle in dir als andere Menschen. Etwas was ich mir jeden Tag wieder sagen muss
wenn mir unsensible Menschen begegnen, die einen abfertigen wollen mit
Vorurteilen. Ich lebe seitdem auch besser. Denn das was sensible Menschen auch
haben ist die Gabe die Gefühle mehr einzusaugen. Während viele Menschen sich
nur auf das große Ganze fixieren kann ich mich selbst an Kleinigkeiten erfreuen.
Ich bin regelrecht euphorisch wenn ich unsere Kaninchen sehe. Selbst bei jedem
Essen merke ich einfach wie der Genuss und die Gefühle durch mich hindurch fließen. Es ist toll sensibel zu sein. Du siehst die
Welt mit anderen Augen. Nimmst alles intensiver war und lebst es auch
intensiver aus. Egal ob es um die kreativen Dinge oder um die Sozialen. Ich bin
dankbar, dass ich selbst nach all den Jahren noch so eine starke Leidenschaft
zu meinen Mann habe. Das Schöne ist, dass uns trotz Groll und Missgunst der uns
schon entgegenkam, genau das noch mehr zusammen geschweißt hat. Eigentlich hat
sich in den Jahren nie viel verändert da wir immer noch unser einfaches Leben
führen. Doch wir haben beide gelernt anders mit uns und unseren Gefühlen
umzugehen. Ihr müsst wissen, dass mein Mann auch sehr
ruhig und sensibel ist. Das hat natürlich Vor- und Nachteile, da man natürlich
auch zeitgleich mehr fühlen kann, aber ich bin froh, dass wir unsere Wege
gefunden haben damit wir den anderen nicht überfordern. Dafür sind unsere
Gespräche dafür umso schöner und offener. Eigentlich haben wir keine
Geheimnisse voreinander. Egal ob es um irgendwelche Onlinedinge geht oder
unsere innigsten Wünsche: Wir reden über alles. Dadurch geraten wir auch nicht
so oft aneinander, da ich eigentlich genau wie er eher ein Harmonie bedürftiger
Mensch bin. Es gibt ja auch Menschen die fast tagtäglich
auf Krawall gebürstet bin, aber ein Glück haben wir mittlerweile solche
Menschen nicht mehr in unserem Umfeld. Ich würde sogar sagen, dass wir
mittlerweile einen schönen Freundeskreis haben aus Menschen, die ähnlich wie
wir eher introvertiert und ruhig leben. Man kann richtig schöne Treffen haben
und gleichzeitig ist es nicht schlimm wenn einem das Leben für ein paar Monate
einnimmt. Dennoch schätze ich die Offenheit
untereinander. Denn die Freunde die ich habe sind genauso reflektiert und
kritikfähig wie ich selbst. Ich könnte mir Freundschaften einfach nicht
vorstellen wo man sich nie auch nur irgendetwas Kritisches sagen darf (und ja
so was gibt’s. Auch in Beziehungen, leider. Das hab ich oft genug erlebt,
weswegen ich auch so über die gegenseitige Unterstützung und Ehrlichkeit froh
bin).
Menschen die sensibel und offen sind zählen zu meinen engsten Freunden. Ich kann mich immer auf sie verlassen, aber trotzdem respektieren sie mein Ruhebedürfnis.
Um aber meinen oberen Punkt nochmal
aufzugreifen: Mir ging es z.B. in meiner Kritik an den Server auch nur darum
die Punkt aufzugreifen die mich störten. Doch ich freue mich sehr für die
beiden Streamer, dass sie ihr eigenes Haus haben und ich wünsche auch Niemanden
wirklich ernsthaft etwas Böses. Denn ich bin generell sehr weit davon weg
anderen Schlechtes zu wünschen. Das ist auch nicht scheinheilig (wo wir wieder
bei Unterstellungen wären), aber ich sehe schlechtweg einfach keinen Sinn darin
diesen bösen Gefühlen nachzugehen. Wenn ich irgendwelche dunklen Gefühle in mir
habe hinterfrage ich mich auch sehr oft selbst. Das kann wie gesagt auch ein
Fluch sein. Denn als ich noch nicht so meiner selbst bewusst war litt ich
teilweise unter schlimmen Depressionen und Selbsthass. Anders als viele
Menschen glauben sind sensible Menschen sehr selbstkritisch und versuchen auch
immer einen logischen Grund für menschliche Handlungen zu finden. Auch hier kann ich eigentlich nur das
Beispiel mit dem Server aufgreifen. Da gab es auch jemanden den ich sehr gerne
mochte, aber durch die Sachen mit dem NaNo ist das irgendwie am Ende sehr eisig
und kalt gewesen. Ich hatte mich vom Server abgewandt nachdem das Gespräch
komplett nach hinten los ging, aber anders als viele glauben wollen ich wäre
voll Hass erfüllt, so muss ich diese Menschen enttäuschen. Ich war einfach nur traurig über diesen
Ausgang. Es gibt wirklich nur ganz wenige Menschen die ich so auf den Tod nicht
ausstehen kann. Doch diese Menschen sind mir dann egal. Da baut sich bei mir
eher eine Art Gleichgültigkeit auf und ich vergesse diese Menschen einfach,
aber es gibt wiederum auch Menschen, die ich sehr gerne mag und auch immer noch
mag und mich einfach enttäuscht haben. Und dazu gehörte auch diese eine Person,
die ähnlich wie ich sich fürs Schreiben begeistert. Keine Ahnung was man für
ein Mensch sein muss um anderen ständig was Schlechtes zu wünschen aus
Antisympathie heraus. Jedenfalls freue ich mich total für diesen Menschen, dass er auch seinen Traum erfüllen konnte und ich wünsche ihr alles Gute. 💚 Wahrscheinlich ist das einfach der „normale
Umgang“ damit. Denn als jemand der einen Verwandten in der Familie hat, der meinen
Mann und mir versucht hat auf Krampf heraus immer Schlechtes zu wünschen und
anzutun, der mich ja sogar sehr lange Zeit online gestalkt hat, weiß ich halt
wie unglaublich missgünstig und verbittert Menschen sein können. Man kann mich
auch so bezeichnen wie man will (Okay, ist das natürlich nicht, aber ich kann die Menschen schlecht davon abhalten ihre Meinung mitzuteilen). Ich weiß sehr gut wie Menschen mich
einschätzen und auch was sie hinter meinen Rücken sagen, aber ich kann es ehrlich
nicht nachvollziehen warum man aus so etwas Gutes ziehen kann. Wer es nötig hat nach unten zu treten
verliert vor mir einfach jegliche Achtung. Ich weiß, dass wir in einer
Ellbogengesellschaft leben und jeder nur das Beste für sich selbst will. Doch
ich kann nicht begreifen wie man so viel Verachtung für jemanden empfinden
kann. Mein Schwager ist mir wie gesagt mittlerweile komplett gleichgültig, nachdem
ich jegliche Verbindung zu meiner Ex besten Freundin abgekappt habe (Was leider
der einzige und richtige Weg war dieser ungesunden Beziehung zu entkommen).
Doch leider lässt nicht jeder Mensch von einem los. Und das ist in meinen Augen
sowieso ein gesellschaftliches Problem. Ich habe einen relativ großen Bekanntenkreis
und auch mit allen möglichen Menschen Kontakt. Und ich bin froh, dass ich so
viele verschieden denkende Menschen kenne. (Ja, das geht auch außerhalb von
Social Media. Viele von ihnen nutzen diese Plattform nicht einmal). Nein, ich
bin nicht mit jedem einer Meinung, aber ich habe Menschen kennengelernt die
ähnlich wie ich in den letzten Jahren sehr viel Hass und Verachtung erfahren
haben. Die wenigsten machen sich etwas aus dem Geschwätz anderer Leute, aber natürlich hinterlässt so eine Behandlung auch seine Spuren. Sensible Menschen werden in unserer
Gesellschaft nach wie vor als Belastung angesehen. Entweder weil sie in den
Augen vieler kein dickes Fell haben oder weil sie sich einfach anders mitteilen
und ausdrücken. Dabei bin ich der festen Überzeugung, dass gerade
Gefühlsbetonte Menschen nicht das Endprodukt der Gesellschaft
sind, sondern wir schlichtweg oftmals einfach außen vorgelassen werden. Es gab schon immer sensible Menschen, doch die Wahrnehmung in der Gesellschaft hat sich einfach verändert.
Es gibt auch Menschen die mir nicht sofort ansehen,
dass ich etwas sensibler bin. Denn schließlich maske ich mich auch viel im Alltag.
Egal ob es um die Fürsorge unserer Kinder (Kaninchen) geht, wenn ich arbeite
oder in der Öffentlichkeit bin. Es ist echt nicht einfach das ständig zu
verbergen. Ich hab mir schon angewöhnt meine Gefühle eher im Alleinsein
rauszulassen weil viele einfach genervt davon sind. Natürlich gab es schon
genug Situationen in der Öffentlichkeit wo die Tränen geflossen sind oder ich
einfach nur traurig und verzweifelt war. Das waren dann meist aber auch die
Situationen wo es mir egal war wie andere mich anschauten. Und man will es
nicht glauben, aber es gibt auch Menschen die gut mit Menschen wie mir umgehen
können. Ich weiß noch als ich letztes Jahr meinen Nervenzusammenbruch hatte und
ich sehr lieb reingebeten und getröstet wurde. Man hatte mir auch was zu
Trinken und Essen angeboten. Um das Mal zu betonen: Das war eine
Ausnahmesituation. Ich kannte genug Menschen in meiner Situation die sogar
schlechter behandelt wurden als Reaktion darauf. Genervt, ignorierend und
verächtlich. In meinem Fall hatte ich einfach Glück.
Als sensibler Mensch ist man oft gezwungen sein wahres Ich zu verbergen. Weinen ist noch immer ein Punkt der in unserer Gesellschaft nicht anerkannt oder schlichtweg nicht akzeptiert wird.
Und ja, das ist traurig. Es ist traurig, dass
viele Weinen immer noch als Schwäche sehen. Viele nicht verstehen wie es ist
wenn man mehr und viel empfindet. Wenn einem auch scheinbar kleine Dinge
belasten können. Oder man schlichtweg einfach sehr viel über alles mögliche
nachdenkt und auch länger braucht um die Dinge zu verarbeiten. Das ist nicht komisch oder schlimm. Sondern gehört einfach dazu wenn man etwas Gefühlsbetonter ist. Das ist halt die Schattenseite davon. Ich
wünschte Sensibilität würde nur Positives hervorbringen. Doch jede
Eigenschaft eines Menschen hat nun einmal zwei Seiten der Medaille. Und ich
spreche hier natürlich nur von meinen persönlichen, subjektiven Erfahrungen. Was ich mir einfach von unserer Gesellschaft
wünschen würde wäre ein offener Umgang mit Menschen wie ich es bin. Weniger
Vorurteile und mehr Verständnis. Doch ich glaube das wäre zu leicht und ist für
viele einfach nicht umsetzbar. Kenne ja auch genug Menschen die nicht so
empathisch, aber trotzdem gutmütig sind. Da gibt es ja auch noch Unterschiede.
Wir sollten aufhören immer nur in Schwarz und Weiß zu denken und den Menschen
als Ganzes wahrzunehmen. Ich weiß auch nicht wo genau mein Blog
hinführen sollte, aber ich hoffe, dass man mich damit vielleicht ein wenig
besser verstehen kann. Denn es fällt vielen sehr schwer sich in unsereins hinein zu fühlen.
Wir nehmen die Umgebung und unsere Mitmenschen stärker war, kapseln uns mehr ab
und brauchen länger als andere um unsere soziale Batterie aufzuladen. Und auch
wir sind unterschiedlich. Es gibt genug sensible Menschen die durchaus öfter
unter Menschen sind oder eine längere soziale Batterie haben. Das hält viele
Menschen dennoch nicht davon ab sie zu verurteilen. 😿 Die Vorurteile werden durch so einen
Blogeintrag auch nicht weg gehen, aber wenn ihr das nächste Mal jemanden als zu
weinerlich oder jammernd abstempelt wäre es vielleicht gut sich zu hinterfragen
warum man das macht. Die meisten sensiblen Menschen die ich kenne wollen
Niemanden etwas Böses. Sie masken sich täglich um anderen Mitmenschen nicht zur
Last zu fallen. Und trotzdem wird ihnen aus jedem noch so kleinen Wort und Satz ein Strick gedreht. Sie hinterfragen sich ohnehin schon so oft und reflektieren ihre Umgebung und Umwelt, aber trotzdem können es manche Menschen nicht lassen über andere zu urteilen. Selbst wenn sie die Person nicht einmal richtig kennen. Das betrifft auch beide Geschlechter. Ich
glaube sogar, dass es Männer nochmal schwerer in unserer Gesellschaft haben
wenn sie sensibel sind, da wir ja immer noch sehr Stereotypisch unterwegs sind.
Nicht jeder will die Tränen eines Mannes akzeptieren und leider gibt es genug
(entschuldigt die Wortwahl) Idioten, die sich wie die Axt im Walde verhalten. Ich glaube etwas mehr Sensibilität und
Empathie würde uns allen gut tun. Und ich weiß auch ein sehr schönes, berühmtes
Disneyzitat von einem sehr niedlichen Kerl:
>> Wenn man nichts Nettes zu sagen hat
sollte man den Mund halten. <<
Klopfers Vater (Bambi)
Und jetzt wünsche ich euch noch ein schönes Wochenende. Ich hoffe, dass es euch weder zu heiß noch zu kalt ist und ihr euch ein wenig von der Woche erholen könnt. 😊 ~ LadyCasera
Ein Satz den ich noch sehr passend finde ist:
"Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst."
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