Das Jahr hat mich sehr gefordert und ich
möchte mit diesem Blog Eintrag meine persönlichen Erfahrungen mit euch teilen.
Eigentlich hatte ich geplant nach meinem
letzten Eintrag etwas Positiveres zu posten, aber das wird wohl noch etwas
warten müssen. Mein Plan immer wieder Neutrales und Positives dazwischen zu
packen funktioniert leider nicht immer. 😅 Was eigentlich ein guter Einstieg für diesen
Post ist, denn tatsächlich hatte ich mir 2023 in vielerlei Hinsicht anders
vorgestellt. Dabei war nicht alles gänzlich schlecht an diesem Jahr. Auf keinen
Fall. Alleine schon an meinen Highlights (2023) hatte ich
festgestellt, dass es vieles gab was mir das Jahr definitiv versüßt hat, aber
ich hatte auch lernen müssen mit schweren und länger anhaltenden Krisen umgehen
zu müssen.
Ich kann jetzt schon einmal sagen, dass das
natürlich keine Anleitung für irgendwen sein wird. Denn die meisten Erfahrungen
die man so im Leben macht kann man nie 1-1 auf andere übertragen. Es sind
lediglich meine Eindrücke die ich hier mit euch teilen möchte und wenn ihr was
davon mitnehmen könnt freut es mich umso mehr.
Das Leben hält viele Überraschungen bereit. Wir wissen manchmal gar nicht was uns in der nächsten Kurve erwartet.
Doch wo fange ich an? Eigentlich ist es keine Krise, aber eine
dauerhafte Situation mit der mein Mann und ich uns schon seit vielen Monaten „rumschlagen“
müssen. Und zwar geht es um unser altes Seniorenkaninchen Muffin. Sie hat eine
Zahnfehlstellung seit Ende 2021. Und bevor Ende 2022 die Kosten von Tierärzten
auf 60-70% gestiegen sind waren die
Tierarztkosten auch noch besser bezahlbar (wie so vieles vor der Inflation). Und ehrlich… es ist verdammt schwer so viele
Kosten zu tragen. Gerade in der Zeit wo ich noch nicht arbeitsfähig war durch
mein Burn-Out. Mein letzter Job hat mich da psychisch und körperlich sehr stark
mitgenommen und ich bin dankbar und froh so gut davon erholt zu sein, aber man
könnte meinen, dass es irgendwann besser wird. Doch dem war nicht so. Als ich letztes Jahr
bei meinem HNO-Arzt war hatte dieser ein Cholesteatom an meinen Ohr
festgestellt, was mich für diese Zeit auch arbeitsunfähig gemacht hatte, da ich
zum einen ständig zur Klinik musste, aber auch weil ich bei dem Stress absolut
keinen Kopf hatte mich auch nur irgendwo zu bewerben. Hier fängt der Punkt an
wo sich die zwischenmenschlichen Meinungen spalten über „beiß dich noch mehr
durch“ und „erhol dich erst Mal und versuche gesund zu werden.“ Zu allen Übel
kam genau zu dem Zeitpunkt wo meine Operation verschoben wurde auch noch die
Familienprobleme meines Mannes und… Überraschung… sie sind immer noch da. Ich glaub in Zeiten von Life Hacks und „schnellen
Lösungen“ haben viele Menschen vergessen, dass es Probleme gibt die sich nicht
einfach mit einem Fingerschnipsen lösen lassen. Und ich war zeitweise echt
genervt von all den ungefragten Tipps ala „Du musst doch einfach positiver
denken. Dann wird das schon.“ Haha, wisst ihr was? Ich bin was das angeht sogar
ein ziemlicher Optimist, aber ich kann sagen, dass das nicht unbedingt meine Lebenssituation
verbessert hat. Weil… und jetzt kommt’s… ich weiß das wird
wahrscheinlich viele Menschen in Staunen versetzen… das Leben manchmal unfair
ist. Das Leben kann unfair und hart sein und es gibt Phasen im Leben wo es
lange bergab geht. Ich bin schon oft durch solche Phasen gegangen. Manche
gingen kürzer, manche waren aber so hartnäckig (wie diese jetzt), dass es auf
Dauer sehr an die Substanz ging. Kräftezerrend war vor allem die Zeit als ich
vor meiner OP stand und das mit der Familie meines Mannes sehr frisch war. Ich
glaube wir hatten als Paar schon lange nicht mehr so viel gestritten wie dort.
Nicht einmal weil wir einander nicht abkonnten, sondern schlichtweg weil der
Druck, die wenige Freizeit und natürlich auch die psychische Belastung auf
unser Gemüt drückte. Außerdem hatte gerade das Thema mit seinen Eltern bei mir
vieles getriggert, da ich selbst Mal in einer Geschlossenen war und zu diesem Zeitpunkt
auch sehr lebensunfähig war. Was absolut nichts Schlimmes ist wenn man in
diesem Zustand ist, aber ich hatte spüren müssen wie absolut blind Menschen
sind wenn es um die Zustände anderer Menschen geht. Ich lebe ja jetzt schon
seit über 10 Jahren im Norden bei meinen Mann und eigentlich hatte ich auch ein
Jahr mit meiner Schwiegerfamilie unter einem Dach gelebt, aber außer meiner
Schwiegermutter waren absolut alle überrascht, dass ich Depressionen und Burn-Out
hatte. Ich weiß zwar, dass meine Schwiegerfamilie nie einfach war, aber es hat
mich ehrlich traurig und wütend gestimmt wie plötzlich der Fokus auf diesen
einzelnen Menschen lagen und lediglich meine mit Borderline diagnostizierte
Schwiegermutter hatte die Einfühlsamkeit besessen mir zuzuhören. Dabei hatte ich seiner Familie mehr als
einmal das Ohr und Verständnis geschenkt. Was wohl nicht immer auf Gegenseitigkeit
beruht. Denn als sein Vater in die Klinik kam waren all seine Verwandten total
entsetzt und voller Mitleid. Während ich mir in den Jahren so oft bei
Verwandtentreffen anhören musste, dass ich ja nichts Anständiges aus mir
machte. Zugegeben… vor diesen Menschen hab ich auch nie über meine psychischen
Einschränkungen gesprochen, aber nicht einmal sein Vater hatte über meine
Depression Bescheid gewusst. Dabei erinnere ich mich an so viele Gespräche wo
ich das thematisiert hatte. Ich glaube die meisten können sich nicht
ausmalen wie sich das anfühlt wenn plötzlich das Mitleid für einen Menschen
groß ist, der in all den Jahren die eigenen Gefühle so ausgeblendet hat. Und er
war für mich immer ein lieber Mensch, aber wohl auch sehr selbstbezogen und mit
den Gedanken nicht bei der Sache. Zumindest wenn es darum ging sich die Sorgen
seines Sohnes oder seiner Schwiegertochter anzuhören. Doch kommen wir zurück zu meiner Kernaussage.
Positiv denken mag wahrscheinlich durchaus dazu beitragen, dass eine Situation
für einen angenehmer sein kann. Allerdings bin ich ein absoluter Feind wenn es
darum geht Gefühle zu verweigern. So negativ sie auch sein mögen. Ich bereue
meine Nervenzusammenbrüche dieses Jahr nicht. Genauso wenig wie meine wütenden
und traurigen Gefühle. Es gab Momente wo ich fast schon alle Hoffnungen
verloren hatte und wir haben es trotzdem irgendwie geschafft. Als Paar, als
Freunde und auch als Familie, aber es war und ist verdammt hart wenn plötzlich
die eigene Familie von einem Tag auf den anderen lebensunfähig ist. Selbst seine Schwester kam später in die
Klinik, weil ihr „toller“ Ehemann sie kaputt gemacht hat. Das ist zwar ein
anderes Thema, aber meinen Mann hat es unglaublich belastet zu sehen wie immer
mehr Teile seiner Familie weggebrochen sind und ich bin ehrlich… mir ist so was
auch noch nie passiert. Das ein Familienmitglied die Kraft und den Lebenswillen
passiert: Ja. Bei seinem Vater hatte ich es Jahre vorher gesehen, aber das
plötzlich alles einbricht und wir mit Händen und Füßen uns darum kümmern
mussten, dass zumindest seine Mutter unter lebenswürdigen Bedingungen behandelt
wird: Nein. Absolut nein. Das konnte ich mir nicht ausmalen. Und ich wasche auch jetzt noch die Wäsche
meiner Schwiegermutter, mein Mann fährt regelmäßig zu ihr für ihre Besorgungen
und das Traurige ist… trotz aller finanzieller Belastungen muss er das aus
eigener Tasche zahlen, da sein Vater nicht einmal die Kraft hat uns finanziell
zu unterstützen (obwohl das so dringend notwendig wäre). Ich bin einfach die ganzen ungefragten Tipps
leid und ich weiß man sollte vieles aus dem Internet ohnehin nicht für bare
Münze nehmen, aber manches fand ich einfach hart Grenzüberschreitend. Es ist
mir egal ob es Menschen gibt die schlimmere Situationen gemeistert haben. Auch
interessiert es mich nicht ob diese Personen vielleicht einfach besser mit so
etwas umgehen können oder anderes wiederum als weniger schlimm empfinden, aber
die Spitze des Ganzen war als man die Reparatur meiner Switch als „Jammern“
empfand, nur weil manche nicht verstehen können, dass so eine Konsole und so
ein Hobby ein guter Ausgleich zum Stress sein können. Ja, es mag für viele wie ein First World
Problem klingen, aber als ich für über fünf Wochen meine Switch Konsole abgeben
musste, nachdem ich vielleicht eine Woche das neue Tears of the Kingdom spielen
konnte und mich vor allen möglichen Spoilern schützen musste, war das alles
andere als angenehm. Das war vor allem in der Zeit wo ich schon wieder dabei
war mich von meiner Operation zu genesen. Ich verstehe es nicht warum Menschen generell
dauernd belehren müssen. Also wenn ich etwas gelernt habe aus dieser
Zeit dann das Menschen es generell immer besser wissen müssen. Zum Glück gab es
nicht nur die Menschen (sonst wäre ich wahrscheinlich durchgedreht). Denn es
gibt auch Menschen die einen Funken Empathie besitzen und einfach ihr Beileid
für die Situation aussprechen. Was vollkommen ausreichend ist. Man muss
nicht dauernd alles und jeden in absolut individuellen Lebenssituationen
beraten. Beistand alleine kann schon genügen oder… noch besser… falls man sich
doch nicht zusammenreißen kann: Einfach den Mund halten.
Diese Menschen, die es stets besser wissen als du sind in solchen Krisen meist nicht sehr hilfreich.
Mittlerweile gehe ich auf die dreißig zu und
ich hab immer noch das Gefühl es gibt Menschen die mich bevormunden wollen.
Verrückt, wenn man darüber nachdenkt. Ich hab nur das Gefühl Menschen in meinem
Alter (25-30 Jahre) sind sogar am Anstrengensten wenn es darum geht andere
belehren zu wollen. Natürlich fängt man an seine Wurzeln zu schlagen, sich
beruflich zu orientieren oder man hat sogar schon DEN Job gefunden, man hat
auch schon gelernt mit der ein oder anderen Situation umzugehen. Dennoch… erlaubt es einem
nicht jeden die eigenen Überzeugungen und Meinungen aufdrücken zu wollen. Und
ich schließe mich nicht aus. Hab ich selber schon oft genug den Fehler gemacht
meine eigenen Gefühle und Gedanken auf andere zu übertragen. Da muss man sich
selbst auch auf die Patschehändchen hauen. Denn innerlich will man ja doch nur „helfen“.
Selbst wenn die eigenen Tipps in dem Moment nichts wert sind, weil sie halt
nicht wie eine Blaupause für jeden funktionieren. Und jetzt stecken wir schon wieder in einer
problematischen Situation. Denn unser Seniorenkaninchen hat jetzt auch noch
eine Hornhautverletzung, die nicht nur unglaublich teuer ist (einfach weil die
Medikamente und die Behandlung sehr viel kosten), sondern auch noch extrem viel
Zeit frisst. Ich muss unserem Baby aktuell 12x am Tag Medikamente geben. 5x die
Augentropfen, dann danach jeweils nochmal die Salbe und 2x am Tag (morgens und
abends) Schmerzmittel. Das war übrigens der Zeitpunkt wo ich eigentlich dachte
endlich mich wieder bewerben zu können. Falsch gedacht. Leider kommt einem manchmal
einfach das Leben dazwischen und wenn ich jetzt mich 24/7 um unsere Kleine
kümmern muss hab ich einfach keinen Kopf für so was. Es gibt zum Glück Menschen
die etwas Respekt und Anstand haben und verstehen: „Okay, das ist unschön, aber
es ist gerade einfach nicht möglich.“ Andere wiederum denken sich dann: „Du
kannst dich trotzdem bewerben.“ – Ähm ja… und was soll ich meinem zukünftigen
Arbeitgeber sagen? „Tut mir leid, aber ich muss meinem Tier den ganzen Tag über
Medikamente geben.“ Das geht einfach nicht. Falls manche
versuchen würden diese Verantwortung meinen Mann zu übertragen: Nein, das geht
nicht. Er ist gerade durch seine Familie zu eingespannt und er ist auch von
seinem Nachtjob sehr erschöpft. Da fehlt halt dann doch die subjektive
Sichtweise auf unser Leben. Er ist aktuell nicht so belastbar und ich will ihm
das nicht auch noch zumuten. Zumal wir uns zwei Ställe pro Woche aufteilen,
damit Niemand 4x die Woche sauber machen muss. Mit sechs Kaninchen ist das
nämlich auch kein Zuckerschlecken. Ich bin auch einfach müde davon ständig
anderen Menschen erklären zu müssen, dass ihre Einstellung nicht immer auf die
meine passt. Es mag sein, dass jemand anderes ganz wunderbar mit all dem klar
kommen würde, aber die Belastbarkeit von Menschen ist und bleibt individuell. Es gibt zum Glück genug Menschen die es auch
anders sehen und sogar Respekt zollen für die Energie, die wir in unsere
Haustiere stecken. Es gibt leider auch Menschen die in solchen Krisen darüber
nachdenken dann die Belastung einfach abzugeben, aber daran würde ich nicht
einmal im Traum denken. Wir haben dieses Jahr erst erfahren, dass eines unserer
Jungkaninchen wahrscheinlich dauerhaft erblinden wird und nur weil sie gerade
Probleme in der Gruppe gemacht hat empfinde es absolut herzlos das Tier an
jemand anderen abzugeben. Komischerweise sagt man so was bei Tieren
auch viel leichtfertiger als bei Menschen beispielsweise. Ich weiß es gibt auch
Familien, wo Sprüche kommen wie: „Gib das Kind ab.“ Und ich hab auch überhaupt
keine Ahnung davon wie das unter Menschenkindern ist. Allerdings weiß ich zu
Genüge wie schnell Haustiere abgegeben werden nur weil es Mal schwerer und auch
teurer ist. Ich könnte mir das nicht im Traum vorstellen. Vielleicht auch weil
meine Mutter schon zweimal in ihrem Leben zwei ausgesetzte Tiere aufgenommen
hat. Ich liebe unsere Kaninchen und auch wenn wir
in dem Wissen sind nie mehr so viele Kaninchen zu halten (weil wir damit echt
an unserem Limit sind), heiß es nicht, dass wir auch nur eines davon abgeben
könnten. Wir werden das schaffen. Auch wenn ich später wieder arbeiten werde
bin ich mir der Verantwortung bewusst. Jeden Gang zum Tierarzt, den Kosten
wegen des Heu‘s vom Bauern, dem frischen Gemüse und natürlich ihre eigentliche
Behandlung. Kaninchen werden sowieso sehr stark unterschätzt als Haustiere.
Viele wissen nicht einmal das jedes Kaninchen seinen eigenen Charakter hat und
gewisse Rassen auch zu bestimmten Charakterzügen neigen. Dabei haben wir hier drei Löwenkopfkaninchen
und die könnten nicht unterschiedlicher sein. Nebenher ist da auch noch
Makorus, meinen Babymann, wie ich ihn gerne liebkose und gerade er und seine
Freundin sind mittlerweile auch pflegeleichter geworden, da die beiden als Paar
gut harmonieren. Und ich bin mir auch sicher, dass wir unseren Weg bei unseren
Zwergkaninchen finden werden, aber… gut Ding will Weile haben. Das erinnert mich an eine Textstelle aus
meiner liebsten Schneiderbuchreihe Dolly – Die Klassensprecherin (Band 4). ‚Dolly merkte, wie es in ihr zu kochen
begann. Da legte sich eine kühle Hand auf ihre
Schulter, und sie hörte Susannes ruhige Stimme: „Alles zur rechten Zeit! Es ist
doch schade, wenn man die Dinge zu schnell vorantreibt und sie dadurch
zerstört. Du kannst nicht alles auf einmal in Ordnung bringen.“‘
Ein Zitat aus meiner Kindheitsbücher erinnert mich stets daran den Dingen ihre Zeit zu lassen und sie nicht mit zu viel Ungeduld voranzutreiben.
Ich glaube das ist etwas was ich aus diesen
dauerhaften Krisen für meine persönliche Entwicklung mitnehmen konnte. Mögen
sie auch noch so anstrengend und Kräftezerrend sein, so ist es trotzdem wichtig
das Ganze mit Bedacht anzugehen. Mein junges Ich hätte in allzu vielen
Momenten impulsiv und unbedacht gehandelt, aber ich bin mir selbst dankbar es
nicht mehr zu sein. Und dieses Zitat oben hat sich auch sehr gut mit meiner
jetzigen Einstellung verinnerlicht. Denn ich hab das Gefühl, dass wir in einer
Welt leben wo alles sehr schnell oder sofort funktionieren muss. Wo man sich
nicht genug Zeit lässt die Dinge zu verarbeiten und ich bin mir meiner
langsamen Verarbeitung bewusst. Denn gibt es da noch Nachwehen, die ich mit mir
rumtrage, die sicher ihre Zeit brauchen werden zu verheilen. Man kann einfach
das Glück nicht erzwingen. So schön das auch immer angepriesen wird. Es gibt
auch viele Menschen, die ein ähnliches Schicksal wie wir gerade tragen und ich
hatte sowieso oft das Gefühl außerhalb von Social Media da um einiges toleranter
und entspannter zu behandelt zu werden, da der Schein halt oftmals einfach
trügt. Natürlich bin ich froh wenn sich das
Familiäre mit meinen Mann Mal klärt, wir wieder eine entspannte Kaninchengruppe
haben, Muffin „nur noch“ ihre monatlichen Zahnbehandlungen hat und ich auch Mal
den Kopf für andere Dinge habe, aber es gibt Lebenssituationen wo wir uns den
Krisen anpassen müssen. Wo wir weniger und schlechter schlafen, dafür mehr
hergeben für unsere Liebsten und uns auf die Zähne beißen, wenn der Partner
mehr eingespannt ist als sonst. Solche Phasen vergehen ja zum Glück auch und
es ist mittlerweile auch leichter geworden. Gerade weil mein Mann aus sich
hinausgewachsen ist in dieser Zeit. Trotz Skepsis seiner Eltern und wiederholender
Kritik fängt er gerade an sich die Haare lang wachsen zu lassen. Er hat auch
seiner Schwester Mal Einhalt geboten und mehr auf seine eigene psychische
Gesundheit geachtet. Wir selbst haben gelernt unsere eigenen Bedürfnisse mehr
anzusprechen und ja… selbst nach 10 Jahren Beziehung kann es noch passieren,
dass man von sich und von dem anderen lernt.
Die
Lernphase des Lebens wird nie aufhören.
Sie wird
sich lediglich verändern.
(Zitat by myself)
Und obwohl ich sicher noch einiges zu dem
Thema beizutragen hätte will ich es mit diesen Worten für heute auch gut sein
lassen. Ich bin jedenfalls allen Menschen dankbar, die über den Tellerrand
geschaut haben und einfach Verständnis zeigten, wenn man nicht so viel Substanz
hatte wie die Zeit vor diesen Krisen. Mein bester Rat ist es auch sich gerade an
die Menschen zu halten, die einem nicht ständig demonstrieren wollen wie gut
sie das alles an im Gegensatz zu dir können und auch Mal ihr eigenes Ego zurückhalten.
Menschen, die dir vielleicht auch einfach nur zuhören wenn du dich aussprichst
und Verständnis zeigen, wenn du gerade einfach nicht so viel Zeit hast wie
sonst. Die besten Menschen die mich in der Zeit unterstützt hatten waren weder
zu aufdringlich, noch zu besserwisserisch. Sie waren einfach da und hatten
Mitgefühl gezeigt. Natürlich tut ein Schubser Mal gut. Ich
selbst hatte mir auch dieses Jahr wieder viel zu viel zugemutet. Wollte ich
doch endlich Mal meinen Roman überarbeiten, eine Therapiestelle bekommen (was
auch kläglich gescheitert ist, obwohl ich quasi schon eine gehabt hätte) und
noch so vieles mehr machen, aber manchmal funkt halt das Leben dazwischen und
man muss es nehmen wie es fällt. Ich will hier auch allen Menschen Mut geben
die denken sie machen etwas falsch, nur weil ihre Umsetzung nicht so
funktioniert wie bei all den anderen belehrenden Menschen und seien wir
ehrlich: Manche tragen auch sehr dick auf und übertreiben bei ihren Beschreibungen.
Viele Menschen die einem Rat geben haben vielleicht gerade selber Probleme oder
überschätzen sich in ihrer Leistung. In jedem Fall braucht man sich nicht
schlecht zu fühlen nur weil man mehr im Leben strauchelt als andere. Auch wenn besagte Personen angeblich gerade
ein super Leben führen. Was ich auch lange Zeit dachte, aber gerade meinem
Schwager und seiner Frau ist mir erneut vor Augen geführt worden wie oftmals
die einzelnen Hochs öfter im Gespräch erwähnt werden, als die vermeintlichen
Krisen, durch die so viele gehen. Mein bestes Mittel damit umzugehen ist
einfach offen und ehrlich den Leuten zu sagen wie es mir gerade geht. Und auch
wenn mir der ein oder andere Tipp sauer aufstößt, wenn er gerade unpassend ist.
Das formuliere ich dann auch höflich, aber bestimmt, denn wenn ich etwas
gelernt habe dann mich in meinen Bedürfnissen durchzusetzen.
Das Bauchgefühl ist ein wunderbarer Kompass. Er hat mich schon durch so manche Probleme getragen, die ich für unschaffbar hielt.
Ihr müsst nicht zu einem Arschloch mutieren
nur weil ihr gerade im Leben strauchelt, aber ihr müsst euch auch nicht alles
gefallen lassen, nur weil ihr vielleicht nicht der Erwartung vieler Menschen
entsprecht. Hört vor allem auf euer Bauchgefühl. Es ist
faszinierend wie gut unser innerer Kompass in solchen Situationen funktioniert.
Ich bin in diesen Erfahrungen gewachsen, genauso wie in den Krisen. Hätte ich
darauf verzichten können? Allerdings, aber ich hab sie trotzdem gemeistert und
auch gelernt besser damit umzugehen. Doch ich weiß mit Gewissheit, dass das
nicht die letzte Herausforderung in meinem Leben sein wird. Irgendwie erinnert mich das an meine eigenen
Buchcharaktere, die durch so manche Herausforderung müssen. Sie werden
teilweise bis an ihre Grenzen getrieben nur um sich selbst zu finden und ihren
eigenen Ängsten zu trotzen. Und auch wenn das etwas kitschig ist, aber so denke
ich auch im echten Leben. Ein Leben ist so viel schätzenswerter wenn man
Menschen hat, die mit einem durch die eigenen Krise gehen und einen die schönen
Momente umso mehr erstrahlen lassen. Denn ehrlich gesagt ist es genau das was mich
so am Ball hält. Das und die unendliche Liebe zu meinen Kindern und meiner
Familie. Jetzt bin ich doch nochmal abgeschwiffen. Na
ja, aber ich denke das war’s jetzt wirklich. Ich wünsche euch noch eine schöne
Restwoche und hoffentlich ein etwas leichteres, nicht ganz so strapazierendes
Leben wie meines gerade ist. 🐇 ~LadyCasera
Hier sind noch ein paar Liedinspirationen, die mir sehr halfen. Und auch ein witziges Lied bzgl. ungefragter Tipps von Menschen. (Kann Bina Bianca generell empfehlen wenn es um Lieder des Lebens geht 💚)
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