Und wieder einmal weiß ich nicht wie ich
anfangen soll. Dieses Jahr war so gefüllt mit Ereignissen und Emotionen, dass
ich nicht in Worte fassen kann was das alles in mir bewegt hat. Was ich jedoch
weiß ist die Last und Schwere, die dieses Jahr mit sich gebracht hat.
Doch fangen wir ganz von Anfang an. Im Januar
habe ich mit Sakuna of Rice and Ruin angefangen. Eigentlich diente das Spiel
nur zur Ablenkung von meiner OP. Fast zeitgleich haben mein Mann und ich auch
noch One Piece Wano Kuni geschaut. Allerdings haben wir auch 2023 nochmal
pausiert. Wobei ich diesmal schon wesentlich weiter im Ark bin als das letzte
Mal. Wir haben es auch nochmal neu angeschaut, da ich sehr vieles davon
vergessen habe.
Der Re-Watch tat definitiv gut. Genauso wie
Sakuna. Wobei ich da am Ende des Spiels stark zum Struggeln kam (aufgrund des
immer höher werdenden Schwierigkeitgrads). Dennoch war ich zu dem Zeitpunkt
schon sehr stolz auf mich, da ich mich selbst schon oft genug eher als
semi-guten Gamer bezeichnet habe. Was jedoch sich auch oft als Trugschluss
rausstellte, da mir schlichtweg das Selbstbewusstsein fehlte und ich merkte,
dass ich zwar niemals der Pro Gamer werde, aber durchaus in den letzten Jahren
ein immer besseres Videospiel-Wissen und Können mir angelegt habe.
Mich zu unterschätzen… das hab ich auch in
diesem Jahr sehr oft getan. Dabei hab ich gemerkt, dass ich mehr in mir hatte
als ich anfangs glaubte. Nicht nur die OP forderte mich heraus, sondern auch viele
andere Ereignisse. Und obwohl ich so oft meiner Angst ins Auge blicken musste
hab ich es gemeistert.
Ich kann jedoch sagen, dass dieses Jahr um
einiges anstrengender war als 2022. Emotional, psychisch, körperlich und auch
seelisch.
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Ich wusste, dass dieses Jahr nicht leicht wurde. Doch mir war nicht klar wie viele Herausforderung es bereithielt. |
Die erste Katastrophe läutete kurz vor meiner
Operation ein. Und zwar als meine Schwiegerfamilie auseinanderbrach. Als jemand
der selbst aus einer kaputten Familie kommt war das für mich ein zusätzliches
Aufleben meines Traumas. Denn ich weiß, dass ich in den Untiefen meiner
Gefühlswelt etwas in mir hatte, was ich lange Zeit weggesperrt hatte.
Ich erinnerte mich an die schlimme Klinikzeit
in der Geschlossenen, aber auch meine schlimmsten Depressionen. Meinen Absturz.
Natürlich traf die Schuld nicht meinen
Schwiegervater, aber jeder der sich mit dem Thema Trigger auskennt wird wissen,
dass solche Ereignisse Emotionen in einen auslösen. Und auch wenn es mir leid
getan hat musste ich den Kontakt zu ihm abbrechen, nachdem er sich hat einliefern
lassen. Kurz darauf wurde auch meine Schwiegermutter in eine Klinik gebracht.
Doch wisst ihr was das Schlimmste daran ist?
Wenn man sich total hilflos und überfordert fühlt und nicht weiß wo ein und aus
ist.
Das Gefühl nicht ernst genommen zu werden.
Und das von so vielen Seiten. Ich weiß noch als nicht nur die Krankenhäuser in
diesem Jahr streikten, sondern dann auch an meinen OP Termin (punktgenau) die
Bahn ebenfalls streikte. Wenn man dann noch einmal spürt wie wenig man sich auf
Menschen verlassen kann. Traurig ist wenn man merkt, dass nicht nur die
Zuneigung einseitig ist… nein, der Egoismus wurde dort ganz groß geschrieben.
Ich hab zu diesem Zeitpunkt sehr oft das
Gefühl bekommen:
„Wenn du am Boden liegst wird dir nicht
geholfen. Es wird nochmal so richtig drauf getreten.“
Viel zu oft wurde auf uns getreten, obwohl
wir echt gekämpft hatten. Als mein Mann sicher 8-10 Telefonate am Tag führte
und versuchte das irgendwie in den Griff zu bekommen. Und noch schlimmer war
für mich, dass unsere Beziehung echt unter diesem Zustand gelitten hatte. Ich
weiß nicht wann unsere letzte große Krise war (das musste irgendwann bei den
Ex-Nachbarn gewesen sein: Die schlimmsten Nachbarn, die ich jemals hatte), aber ich weiß wie sehr wir an
dem Ganzen zu knabbern hatten.
Und es tat mir weh ihn leiden zu sehen. Zu
sehen wie wir von seiner Schwester und ihrem Mann in Stich gelassen wurden. Wie
sogar meine Mutter mir die Taxikosten finanzieren musste, nur weil absolut
Niemand bereit war uns zu helfen.
Man hatte einfach gemerkt wie absolut
zerbrechlich doch die Säulen dieser Familie waren. Wie man so schön sagt. In
Krisensituationen erkennt man die wahren Gesichter der Menschen. Ja, ich hab
sie gesehen und es war wirklich schlimm für mich. Für ihn eigentlich noch mehr.
Zu sehen, dass die eigene Schwester einfach all die Verantwortung abschiebt,
wie ihr Mann mit jedem dummen Spruch es noch schlimmer macht und wie wir so
vieles ausbaden mussten, worin die beiden versagt haben.
Und trotzdem haben wir
weiterhin zusammen gehalten. Ich weiß noch wie apathisch ich vor meiner
Operation war. Die Angst war unglaublich groß. Gerade weil es Verkehrsmäßig an
diesem Tag voll war. Natürlich! Die Züge fuhren ja nicht und so viele Taxis und
Busse mussten stattdessen fahren. Ich war echt froh, dass der Taxifahrer sich
in der Stadt so gut auskannte und mich mit Schleichwegen zum Ziel brachte. Er
hat mir sogar einen günstigeren Preis angeboten zur Entschädigung des Staus.
Was ich noch gelernt
hatte war, dass Menschen viel reden wenn der Tag lange ist. Ich muss es wissen.
Die ganze Familie meines Mannes ist gläubig. Und auch wenn ich an sich nichts
gegen gläubige Menschen habe weiß ich noch wie sehr man sich an den Feiertagen
Liebe und Zuneigung vorgeheuchelt hatte. Während JETZT wo alles zusammenbrach
plötzlich keiner meiner Zeit hatte und alles was Besseres zu tun hatten.
Menschen reden so viel
von Toleranz, Nächstenliebe und man sei ja „eine Familie“. Absoluter
Schwachsinn. Die wenigsten Menschen die so einen Quark von sich geben halten
sich auch nur die Bohne daran.
Wisst ihr was das
Absurdeste an dieser Situation war? An all diesen Situationen?
Ich hatte mir
eingeredet ich müsste stets positiv denken. Das ist ein Thema was ich gesondert
nochmal anspreche in einem anderen Blog, aber ich hatte mir in der Zeit ein
Mantra angelegt, was mir mehr Schaden als Glück gebracht hat.
„Das wird schon
wieder.“
„Alles wird wieder
gut.“
„Immer nach vorne
schauen.“
„Irgendwann geht es
wieder bergauf.“
„Du schaffst das!“
Nein! Absolut nichts
gegen positives Denken. Doch es tat mir nicht gut. So oft hatte ich im Stillen
gelitten und mir die Tränen verkniffen. Ich dachte eigentlich ich wäre über
dieses ungesunde Stadium hinweg, aber ich war es nicht. Und ich bin ehrlich:
Die Sache auf Social Media tat mir auch nicht gut. Am Ende war ich sogar ganz
froh über diese Eskalation. Denn sie hat mir gezeigt, dass ich auf dem absolut
falschen Dampfer bin.
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Niemand hat das Recht dir zu sagen wie du dich zu fühlen hast. Schon gar nicht in Situationen die man von außen gar nicht einschätzen kann. |
Es war sehr loslösend
am Ende den eigenen Weg zu gehen. Meine Sensibilität ist mir sehr wichtig
geworden. Genauso wie das Verständnis gegenüber Themen die von anderen immer
noch mit der Kehrseite betrachtet werden. Ich habe ohnehin das Gefühl, dass ich
viele Dinge, die ich vorher schon kannte, nochmal anders und neu lernen musste.
Ich musste quasi mein Gelerntes auf die Situation anpassen und umsetzen. Was in
der Zeit echt nicht einfach war. Denn nachdem man mir sagte, dass ich mich
wegen meiner Nintendo Switch (die bis dato noch in Reparatur war) echt
anstellen würde wusste ich einfach:
„Dieser Mensch kennt
mich nicht. Und verstehen tut er mich auch nicht.“
Es ist vollkommen
gleich ob es für Außenstehende ein nur ist. Dinge als First World
Problems abzutun ist sogar ein Teil des Problems. Ich hab mir schon so oft im
Leben eingeredet meine Probleme wären zu klein. Selbst bei der Sache mit seinen
Eltern habe ich mich oft gefragt ob wir überhaupt so viel tun und ob ich
überhaupt die Berechtigung hätte mich zu beschweren.
Man verliert
irgendwann das Gefühl dafür was entscheidend für einen selbst ist. Irgendwann
fängt man an sich genau das oben Genannte einzureden.
Dabei hatten sowohl
mein Mann, als auch ich alle Berechtigung dazu uns zu beschweren. Wir wurden in
Stich gelassen. Ich hatte in dem Moment ein für mich wertvolles Hobby verloren.
Außerdem fühlte ich mich sehr oft betrogen in dem Jahr. Betrogen von der Community,
die ich für so viel toleranter hielt als sie sich gab.
Ja, ich spreche
hierbei auch von der LGBTQ+ Community,
die ich schon seit langer Zeit kritisiere. Allerdings schwieg ich immer da ich
keine Lust und schon gar keine Kraft hatte mich mit dem auch noch
auseinander zu setzen.
Menschen sehen online
oftmals nur das was sie lesen. Sie sehen nicht den ganzen Menschen, aber sie
glauben zu wissen wer du bist. Das kann einem auch außerhalb der Internet
Fassaden passieren, aber online ist das alles nochmal etwas intensiver. Du bist
in dem Moment nur das was du für das Empfinden deines Gegenübers bist. Und es
ist ein Leichtes Menschen in ein falsches Licht zu rücken. Was nicht hilft ist
der schnelle Glaube den andere Menschen entwickeln bei solchen Konflikten.
Ich will das Wort ‚naiv‘
eigentlich nicht in den Mund nehmen, aber ich habe das Gefühl, dass Zuneigung
gerne die bösen Absichten vieler Menschen verschleiert.
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Es gab eine Zeit wo ich wirklich stolz war Teil der LGBTQ+ Bewegung zu sein. Doch mittlerweile fühle ich mich selbst nicht mehr so zugehörig wie ich es noch vor ein paar Jahren war. |
Es ist nach wie vor
nicht einfach für mich damit umzugehen. Weil ich mich mit dieser Regenbogen
Fahne so lange verbunden gefühlt habe. Doch mir wurde leider viel zu oft
gezeigt was für ein Trugschluss das Ganze ist. Ich mag es vor allem nicht wenn
Menschen aus reiner Anti-Sympathie gegenüber anderen handeln. Gleichzeitig sich
jedoch selbst dabei widersprechen. Und das betraf nicht nur mich.
Sondern auch
etliche andere Themen die ich in der Zeit auf Twitter mitbekam. Ich weiß nur,
dass ich die Richtung die diese Bewegung einschlägt für mich nicht mehr die
Richtige ist. Und ich hoffe inständig, dass die ein oder anderen bemerken wie ungesund
das Ganze mittlerweile ist. Ich werde mich da auch nicht mehr weiter dazu
äußern da ich das Gefühl habe, dass andere es ohnehin besser können als ich.
Was ich gelernt habe
ist, dass es keinesfalls eine große Kompetenz braucht um von anderen gehört zu
werden. Meist reicht es schon von einer gewissen Anzahl an Leuten gemocht zu
werden. Und das ist es was mich daran stört. Das und die unglaubliche Unfehlbarkeit,
die manche denken an den Tag zu legen.
Sich Fehler einzugestehen
scheint einfach ein Unding geworden zu sein. Und Widerspruch geschieht am
laufenden Band ohne, dass dagegen was gesagt wird. Der Grund warum ich wohl
irgendwann geschwiegen habe. Weil ich einfach das Gefühl hatte, dass ich
ohnehin nur der Tropfen auf dem heißen Stein bin und sich das alles
verselbstständigt hat.
Ich würde mir trotzdem
von unserer linken Bewegung wünschen, dass wir wieder mehr Zusammenhalten und
vor allem auch zwischen persönlichen Konflikten und Meinungsverschiedenheiten
differenzieren können. Obwohl ich selbst für Sensibilisierung bin wird vieles zu
sehr emotionalisiert und instrumentalisiert.
Auch wenn das jetzt
weniger mit den Ereignissen des Jahres zu tun hatte musste ich mich dazu
einfach Mal äußern. Es lag mir schon sehr lange auf der Seele das anzusprechen.
Das Gute an der Sache
mit dem Familiendrama meines Mannes war wohl, dass wir uns noch mehr
selbstständig gemacht hatten als zuvor. Mittlerweile bestellen wir das Heu vom
Bauern selber. Die Kaninchen haben jetzt einen schönen Anhänger mit Verdeck
bekommen, wodurch wir ohnehin schneller beim Tierarzt sind als zuvor.
Außerdem habe ich in
diesem Jahr auch meine Goblin Geschichte geschrieben. Und diese Geschichte war
für mich absolute Wohltat. Ich konnte darin nicht nur Gefühle und Gedanken
aufarbeiten, denn diese Geschichte war auch die erste nach meiner Pokémon
Fanfiktion (aus dem NaNoWriMo) die ich aktiv weiter geschrieben habe. Auch wenn
ich sie nicht beenden konnte kam ich auf sage und schreibe 179 Seiten und fast
70k Wörtern.
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Meine Goblin Geschichte ist mir so ans Herz gewachsen. Ich freue mich schon sehr darauf die Fortsetzung davon zu schreiben. ✍ |
Zwar war ich letztes
Jahr nicht ganz so aktiv beim Zeichnen, aber ich hatte meine ersten privaten
Aufträge erledigt und nebenher konnte ich mit ein paar kreativen Geschenken
auch ein paar Menschen glücklich machen.
Was noch hinzu kam war
das Mittelalterfest bei meinen Eltern, die Beaufsichtigung unser Kaninchen (mit
kleiner Panne) von der Nachbarin (auch wenn der Geldschaden enorm war durch
Makorus Verwüstung) und dann auch noch das Treffen mit einer der liebsten und
tollsten Menschen die ich kennenlernen durfte. Und das Schöne daran ist, dass
wir diesen Menschen dieses Jahr wiedersehen dürfen. Und dieser Mensch gehört zu
meinen besten Freunden, die mir trotz aller Krisen beigestanden haben.
Weswegen ich umso mehr
die Menschen schätze die einem nicht die Probleme klein reden, nicht irgendwie
versuchen einen zu verändern oder gar das Selbstbewusstsein nehmen.
Ich weiß jetzt, dass
ich nicht alleine bin. Auch wenn ich mich letztes Jahr oft sehr einsam und
verloren gefühlt habe wurde mir stets die Hand gereicht und die Schulter
angeboten, wenn ich mich wieder Hundeelend gefühlt habe. Und das braucht man in
so einer Situation auch. Meine Wertschätzung geht einfach an all die lieben
Menschen, die uns so oft geholfen und unterstützt haben. Ihr habt einen ganz großen
Platz in meinen Herzen.
Was ich letztes Jahr
auch feststellen konnte war die Erkenntnis, dass ich es mit Gaming noch
entspannter angehe. Das habe ich unter anderem auch einen Youtuber
namens YetiVin zu verdanken, der nicht nur die absolut drolligsten Short Videos
zum Thema Videospiele hat, sondern auch selbst für sich viele Erkenntnisse aus
dem Jahr 2023 mitnehmen konnte.
Denn letztes Jahr kam
ich wirklich gefühlt zu fast gar nichts, aber es tat mir gut mit meinen Mann
Tears of the Kingdom und all die anderen kleinen Spiele zu spielen.
Wahrscheinlich habe ich in meinen Leben noch nie so wenig gespielt wie letztes
Jahr, aber das war gleichgültig. Wir hatten unseren Spaß mit den Spielen und
das ist die Hauptsache. Ich habe immer mehr aufgehört auf „die anderen zu
schauen“. Mittlerweile ist es auch so wenn man mich dann doch noch darauf
anspricht (und mir in irgendeiner Form Druck macht), dass ich die Person ganz
höflich darauf hinweise, dass ich mich nicht vom FOMO beherrschen lasse.
Seitdem muss ich
sagen, dass ich ein noch besseres Verhältnis zum Thema Videospiele habe. Ich
bin zwar noch immer auf Social Media aktiv, aber nicht mehr so sehr wie zuvor.
Es ist für mich auch anders seitdem ich nur noch privat Twitter nutze. Und auf
den Plattformen wo ich noch aktiv bin meide ich auch jegliche Diskussionen und
Konflikte, die andere versuchen auf mich zu übertragen. Glücklicherweise kam
ich seit dieser Sache auf Twitter nie mehr zu so einem Konflikt, aber sollte es
doch Mal passieren bin ich die Erste die bei so was zumacht.
Ich hab einfach
gelernt meine Grenzen zu setzen. Und auch wenn das manchen nicht gefällt bin
ich froh, dass ich diesen Weg gehe. Die Menschen die mich so mögen wie ich bin
muss ich nichts beweisen. Was nicht heißt, dass ich nicht weiterhin
aufgeschlossen bin.
Für mich ist meine
sensible, warme Art ein wertvolles Geschenk was ich mir behalten will. Ganz
gleich wie egoistisch und bösartig Menschen sein können. So will ich mir
niemals dieses Gift namens „Menschenhass“ infizieren lassen. Ich weiß, dass es
viele gab die Spuren auf mir hinterlassen haben. Doch das ändert nichts an der
Tatsache mir meine kindliche Art nicht berauben zu lassen. Denn ich bin stolz
auf mich. So wie ich bin.
|
Egal wie sehr die Welt um mich herum erkalten mag. Ich möchte mir trotzdem meine gutmütige, sensible Art erhalten. 💕 |
Ja, ich habe noch
einen riesigen Koffer voll mit Problemen. Und natürlich bin ich nicht ohne
Komplexe und Sorgen. Doch dafür können andere Unbeteiligte nichts. Das sind
meine Päckchen. Und ich werde auch weiterhin versuchen so vorurteilsfrei wie
möglich durchs Leben zu gehen. Jeder hat die Chance verdient zu zeigen wer er
ist. Auch wenn es durchaus Momente gab wo die Wut mich beherrschte… so will ich
einfach nicht zu all den verbitterten Menschen werden, die unbehelligt ihren
Zorn an andere auslassen.
Egal wie schlecht es
mir auch gehen mag.
Ich bleibe dieses
kleine Sensibelchen. :)
Was die Kaninchen
anging hatten wir gerade zum Ende des Jahres nochmal ein persönliches Drama.
Denn die Vierergruppe unserer Zwergkaninchen hatte viele Konflikte. Zudem
mussten wir Muffins Auge verarzten lassen, was leider auch dieses Jahr stark zu
Schaden kam. Sie wird wohl nie mehr richtig auf beiden Augen sehen können, aber
zumindest ist sie jetzt über das Schlimmste hinweg.
Außerdem hatten wir
Vivi kastriert und seitdem ist die Truppe auch wieder harmonischer. Es gibt
zwar immer noch ein paar kleinere Zankereien, aber nichts was nicht auch so Mal
in normalen Gruppen passieren würde. 🐇
Der Weg bis dahin war
trotzdem steinig und schwer. Ich denke mit Grauen daran zurück wie ich Muffin
12x am Tag Medizin geben musste und wir beide mit den Nerven am Ende waren.
Zumal das ja nicht
unsere einzige Baustelle war (die btw. immer noch besteht). Das Beste was wir
aus dem Jahr 2023 ziehen konnte war wohl unser unglaubliches Durchhaltevermögen
und die Erkenntnis, dass es keineswegs egoistisch ist auch mehr Zeit für sich zu
haben. Auch Mal „Nein“ zu sagen und sich nicht von jeden rumschubsen lassen.
Gerade weil ich vor Kurzem erfahren habe, dass wir wohl (mit zwei anderen
Menschen) die einzigen Personen sind die sich um das Wohlbefinden seiner Eltern
gekümmert haben.
Ein kleiner „Banger“
zwischendurch war für mich noch in einem anderen Server. Wo ich mich an sich
wohlgefühlt habe (trotz einiger Themen die ich sehr kritisch betrachtet habe)
und auch so nicht wirklich Konflikte passiert sind. Man könnte ja meinen wir
leben in einem Zeitalter wo Depression und Arbeitslosigkeit nicht mehr so ein
großes Stigma hat, aber da hab ich mich wohl getäuscht.
Denn während mir von
der einen Seite (auf Twitter) eingeredet würde ich wäre zu negativ wurde mir
hier genau das Gegenteil vorgeworfen.
Lol.
Egal wie du es machst.
Du machst es falsch. In dem Fall hat die Person sich über mich ausgelassen,
dass ich doch nicht sagen könnte ich würde mir einen freien Tag nehmen. Weil es
gäbe ja genug Menschen die sich abrackern und ich generell meine Gaming Posts
zurückschrauben soll, weil die Person damit ein Problem hat.
Ich hatte lange
überlegt ob ich auf dem Server bleibe und das einfach so stehen lasse, aber
nein… ich hatte einfach keine Lust mehr ständig meine Gefühle zu unterdrücken
und so zu tun als würde mich das nicht berühren. Es wird einem ja gerne
eingeredet: „Bleib da. Lass dir das nicht gefallen. Damit gibst du der Person
doch nur die Bestätigung.“
Mag sein, aber ich
hänge an meiner seelischen Gesundheit und solche Menschen sind es mir einfach
nicht mehr wert noch irgendwas vorzuspielen. Ich weiß, dass ich damit Mal
wieder anecke, aber ich hab einfach keine Lust darauf mich ständig für andere
zu verdrehen. Vor allem wenn ich weiß, dass es Mods gibt die ihren Job
wesentlich… und ich meine wirklich wesentlich besser machen können.
Denn oftmals ist die
Devise von solchen Mods: „Privatsache!“ obwohl es genau den Regelungen
widerspricht die sie den Usern selbst auferlegt haben. So lange es zu viele
unfähige Mods gibt die nicht in der Lage sind ihre Server in den Griff zu
kriegen werde ich mich dem sicher nicht beugen. Und ich habe genug positive
Gegenbeispiele die zeigen, dass es sehr wohl geht. Meist steckt da in meinen
Augen einfach eine große Portion Faulheit und Selbstüberschätzung.
Das Jahr 2023 war für
mich persönlich einer meiner emotionalsten und schlimmsten Jahre überhaupt. Ja,
es war nicht gänzlich schlecht. Denn wir haben stets versucht das Beste daraus
zu machen, aber ich muss hier Mal einen Twitter User zitieren der es auf den
Punkt gebracht hat.
https://twitter.com/martingommel/status/1723424604402631105
„Anstatt einer Person zu sagen, wie stark sie aufgrund
der traumatischen Ereignisse, die sie durchgemacht hat, ist, frage, was sie das
gekostet hat.“
Denn der hat
eigentlich all das was ich in diesem Jahr miterlebt habe sehr gut auf den Punkt
gebracht. Ich kann diesen Satz einfach nicht mehr hören: „Ja, es war schlimm,
aber was einen nicht umbringt macht einen nur stärker.“ Ich musste Stärke
zeigen weil ich es musste!
Für meinen Mann, für die Kaninchen und natürlich auch für seine Familie, aber
es hat mich so vieles gekostet. Ich habe so oft das runtergeschluckt was mich
kaputt gemacht hat und das war nicht gut.
|
Denk immer nach bevor du einer Person unbedacht Ratschläge gibst. Selbst wenn es gut gemeint ist können diese Worte verletzen. |
Die Versuche sich zu
öffnen… immer und immer wieder… haben mir geholfen.
Die tröstenden Worte,
wenn ich mich einsam und verloren gefühlt habe.
Das Zulassen von
Gefühlen und die Akzeptanz, dass solche Ereignisse nicht spurlos an einen
vorbei ziehen.
Ja, das hat mir
geholfen, aber nicht all diese billigen Floskeln, wie sie gerne schwadroniert
werden.
Ich bin ein anderer
Mensch geworden und trotzdem bin ich immer noch dieselbe. Nur etwas
geschädigter noch als vor meinen Revue 2022.
Letztes Jahr habe ich
den Kontakt zu meiner Schwägerin und meiner Nichte abgebrochen, weil ich keinen
Ausweg mehr gesehen habe.
Letztes Jahr musste
ich mehr als einmal versuchen mein krankes Kaninchen aufzumuntern und päppeln,
nach schlimmen Streitereien.
Letztes Jahr hatte ich
meinen Mann mehr als einmal in den Arm genommen, als er wegen seiner Familie
gelitten hat.
Letztes Jahr musste
ich feststellen wer sich wirklich für mich interessiert und wer es am Ende nur
wieder vorgibt.
Letztes Jahr hab ich
so vieles über mich und andere Menschen gelernt. Im positiven wie im negativen
Sinne.
Ich wünschte ich
könnte euch sagen: „Alles wird gut.“ Doch so ist es nun einmal nicht. Wir
warten jetzt schon seit Ewigkeiten darauf, dass sich endlich etwas beim
Pflegeplatz seiner Mutter tut. Genauso hatte ich letztes Jahr eine meiner
schlimmsten depressiven Episoden. Und es gibt natürlich diese kleinen Lichtblicke,
diese kleinen, schwachen Kerzen in der kalten Dunkelheit, aber es ist nicht
auszuschließen, dass man manchmal schwerere Phasen vor sich hat.
Das gehört zum Leben
dazu. Ist scheiße. Wünscht sich Niemand, aber noch schlimmer ist es wenn völlig
Unbeteiligte meinen sich in dein Leben einmischen zu müssen und dir
vorschreiben wie du das zu handhaben hast.
Lasst euch nicht
unterkriegen. Tu ich auch nicht. Und das obwohl ich oft gestrauchelt habe, aber
akzeptiert und nehmt die Gefühle an. Es bringt absolut nichts diese
runterzuschlucken und zu verdrängen.
Ich versuche mit guten
Gefühl ins Jahr 2024 zu gehen.
Habe ich schon ein
paar gute Erlebnisse dieses Jahr gehabt, die mich auch in meinen Zielen
bestärkt haben.
Doch vor allem macht
euch keine Vorwürfe wenn ihr das Gefühl habt, dass ihr nicht so schnell im
Leben voran kommt wie andere. Es gibt einfach Phasen im Leben wo mehr
Stillstand herrscht. Allerdings ist das normal wenn man sich mit viel mehr
rumschlagen muss als andere. Und selbst wenn andere besser mit deiner Situation
klar kommen gibt ihnen das trotzdem kein Recht dir einzureden du tätest nicht
genug.
Mich hat diese
Einstellung schon sehr oft in den Burn-Out gebracht. Und wenn ich damit
jemanden davon abhalte sich zu überarbeiten reicht das schon.
Trotz des eher
melancholischen Fazits wünsche ich euch ein schönes Jahr 2024. Und egal wie
euer Jahr war so hoffe ich, dass es für uns alle ein gutes, erfüllendes Jahr
wird. Mit ganz viel schönen und weniger traurigen Ereignissen.
~ LadyCasera 🐇
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